Nach knapp zwei Jahren Bauzeit wird am Freitag, 4. Juli 2008, die Oberrheinhalle in Offenburg als neue Stadthalle feierlich in Betrieb genommen. Vorher diente der schlichte, kubische Klinkerblock als variable Messehalle am Rande des Offenburger Messegeländes, am Ufer der Kinzig.
Zusammen mit dem Büromarkt Streit gegenüber und dem bereits 2004 durch Ingenhoven Architekten umgebauten Burda-Hochhaus (siehe BauNetz-Meldung vom 20. September 2004) soll mit der neuen Stadthalle zwischen Kinzigbrücke und dem Autobahnzubringer ein neues Portal für Offenburg geschaffen werden. Dafür wird in Kauf genommen, dass die Stadthalle nun nicht mehr in der Innenstadt liegt, wie die 2002 aufgrund erheblicher Brandschutzmängel geschlossene alte Stadthalle, sondern nur noch „stadtnah“ an der Autobahn.
Der Umbau der neuen Oberrheinhalle ist von den Freiburger Architekten Hetzel & Ortholf geplant und durchgeführt worden, die 2001 den Realisierungswettbewerb nach der Überarbeitung gewonnen hatten.
Der Höhenunterschied von einem vollen Geschoss zwischen Vorplatz und Messegelände wird nun mit einer großen Rampe und Treppenanlage überwunden. Während der Klinkerwürfel der alten Messehalle in seinen Proportionen und weitgehend auch bei der inneren Raumaufteilung erhalten bleiben konnte, wurde ihm als sichtbarstes Zeichen des Umbaus ein großes Vordach angefügt, unter dem sich jetzt ein großes Foyer und einen Multifunktionssaal befinden. Diese sind als Gegensatz zum geschlossenen Hauptsaal mit seiner Klinkerfassade mit einer Glasfassade umhüllt, die V-Stützen des Dachs unterstreichen den schwebenden Eindruck der Figur ebenso wie die Auskragungen nach beiden Seiten – nach Westen bildet sich ein Vordach über dem Haupteingang zum Foyer, nach Osten eine zweigeschossige, überdachte Verbindung mit der älteren Ortenauhalle.
Im Inneren ist der 1.200 Quadratmeter große Veranstaltungssaal das Herzstück des Gebäudes. Die 17 Meter breite Bühne und der optionale, 45 Zentimeter tiefe Orchestergraben ermöglichen sowohl Versammlungen als auch Musikveranstaltungen und Sprechtheater. Unterstützt wird die Multifunktionalität von einer großen Wandnische an der Rückseite, aus der im Bedarfsfall mobile Sitztribünen ausgefahren werden können.
Im Untergeschoss befinden sich Konferenzräume und ein Cafe- und Bar-Bereich. Dieser Gebäudeteil liegt auf einer Ebene mit dem Messegelände, sodass sich Tagungen mit stattfindenden Messen kombinieren lassen.
Die Baukosten werden für die insgesamt 11.100 Quadratmeter Bruttogeschossfläche mit 25,7 Millionen Euro angegeben.
Zum Thema:
Animationsfilm zum Umbau aus dem April 2007