Neues Leben für ein Bauwerk, das jeder kennt, der schon einmal via Autobahn von Westen nach Berlin hineingefahren ist: die Avus-Tribüne. – 1921 eröffnete im Berliner Westen die Avus, die so genannte „Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße“, ein etwa neun Kilometer langes Autobahnstück, das heute als Teil der A 115 vom Berliner Stadtring durch den Grunewald nach Süden Richtung Potsdam führt. Bis 1998 wurde dieses Autobahnstück an bestimmten Wochenenden auch als Autorennstrecke benutzt, das Gebäude im Scheitelpunkt der seitdem überflüssig gewordenen „Nordschleife“ ist inzwischen zur „Raststätte Avus“ geworden.
Ebenso überflüssig und dementsprechend ungenutzt ist seitdem die 240 Meter lange und etwa zehn Meter breite Sitztribüne gegenüber der Nordschleife, unweit des Funkturms und des Messegeländes gelegen. Wer will schon an einer Autobahn sitzen? Das Tribünengebäude wurde nur aufgrund seines denkmalgeschützten Status nicht abgerissen. Der Bund verkaufte die ungeliebte und seit zehn Jahren zunehmend verfallende Immobilie 2006 für weniger als 500.000 Euro. Nun hat der neue Besitzer, die eigens gegründete Avus-Tribüne GmbH, seine Umbaupläne visualisiert und der Öffentlichkeit präsentiert: Die offene Tribüne soll demnach zur Autobahn hin mit einer Glasfassade vollständig geschlossen werden. In dem entstehenden Raum sollen fünf Nutzungen untergebracht werden, die sich am Thema Automobil orientieren: Präsentations- und Verkaufsflächen („Showrooms“), ein neues Avus-Museum, ein Veranstaltungsraum sowie ein Lounge- und Restaurantbereich.
Einen konkreten Architekturentwurf gibt es über diese Visualisierung hinaus bisher noch nicht. Mit den baulichen Eingriffen soll der Tribünencharakter des Gebäudes erhalten bleiben. Zunächst werden die Eigentümer nun mit der Denkmalpflege verhandeln, bevor bis Ende Mai ein Bauantrag formuliert wird. Mit einer Fertigstellung rechnet die Avus-Tribüne GmbH bis 2009/2010.
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alu | 28.04.2008 19:10 UhrZustimmung
es wird so viel Schwachsinn durch Steuergelder fabrziert - für Denkmäler und unsere Geschichte hat mal wieder nur ein Investor Geld - DTM komm´ bald wieder - so wie es in Nürnberg auch funktioniert. Hoffentlich haben die Politiker mal den H... in der Hose oder wie man auch sagt Rückgrad und beleben diese weltbekannte Rennstrecke - würde auch automatisch Geld in die hochverschuldete Hauptstadt spülen. Hut ab vor dem Investor. Vielleicht kann er durch sein Anliegen die Stadt auch umstimmen und wieder den Sinn einer Tribüne darstellen. Viel Erfolg