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22.08.2007
Kirchen zu Synagogen
Umbau in Bielefeld beginnt
Nach dem umstrittenen Verkauf soll die Paul-Gerhardt-Kirche in Bielefeld innerhalb eines Jahres in eine Synagoge umgebaut werden. Das wurde am 21. August 2007 gemeldet.
Die jüdische Kultusgemeinde hatte das 1959 errichtete Gebäude im Juli 2007 nach einer dreimonatigen Besetzungsphase durch Gegner des Verkaufs von der evangelischen Kirche erworben.
Den Umbau gestaltet der Architekt Klaus Beck aus Spenge. Die frühere Kirchturmspitze werde abgetragen und der Turm mit einem neuen bogenförmigen Dach an die Bauaufgabe Synagoge angepasst; spitze Giebel werden durch rundliche ersetzt.
Die christlichen Symbole in und an der Kirche wurden bereits entfernt. Lediglich in den Glasfenster solle es eine Darstellung von zehn Schriftzeichen für die zehn Gebote als verbindende Geste geben.
Paul Yuval Adam, der Vorstand der jüdischen Gemeinde in Bielefeld, hält es für eine großartige Sache, dass es 70 Jahre nach der Brandstiftung der ehemaligen Synagoge wieder ein repräsentatives Gotteshaus in der Stadtmitte geben werde.
Die ersten Arbeiten im Untergeschoss sollen Ende September beginnen. Die äußeren Umbaumaßnahmen müssen noch genehmigt werden. Die Kosten für Erwerb und Umbau des Gotteshauses werden von der jüdischen Kultusgemeinde mit 2,5 Millionen Euro beziffert. Das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Bielefeld werden dazu rund 1,9 Millionen Euro beitragen.
Der Pfarrer der evangelischen Mariengemeinde, zu der die Paul-Gerhardt-Kirche bisher gehörte, begrüßte die Pläne – wenn auch mit einem weinenden Auge. Die Kirchengemeinde hatte den Verkauf mit dem Rückgang an Mitgliedern und Finanzmitteln begründet.
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