Auch in der Schweiz entstanden in den 1970er Jahren viele Kirchengebäude, deren Gestaltung als sakraler Raum unter dem Anspruch an eine Multifunktionalität gelitten hat.
Die katholische Kirche des Architekten Walter Moser in Geroldswil im Kanton Zürich entstand im Jahr 1972 als Bestandteil eines neu gebauten Gemeindezentrums. Der schlechte Zustand des Daches und der Installationen machte nun nach mehr als 30 Jahren eine umfassende Sanierung notwendig. Dabei ergab sich für das Büro Stemmle Architekten aus Zürich die Gelegenheit, die Tageslichtführung des Kirchenraums neu zu gestalten. Ziel des kürzlich abgeschlossenen Umbaus war es, mit einem großen Anteil an Tageslicht einen Raum der Stille zu schaffen.
Der höchste Teil des Kirchenraums wurde mit einem neuen Glasdach eingedeckt. Darunter bilden 17 paarweise angeordnete Acrylglasplatten mit mattierter Oberfläche einen Tageslichtfilter und bewirken eine Lichtstimmung, die sich im Tagesverlauf ständig verändert. In der Nacht werden die Acrylglasplatten dann durch integrierte Leuchtdioden illuminiert und so zu Leuchtkörpern. Außerdem erhellen Lichtvouten die seitlichen Sichtbetonwände. Ein neuer Travertin-Boden, anstelle der alten Fliesen, komplettiert die Materialisierung in warmen Farbtönen.