Das ehemalige Solbad Raffelberg in Mülheim an der Ruhr wurde zu einem Schauspielhaus umgebaut. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Oktober 1997 berichtet, erhält damit das Theater an der Ruhr heute nach 17 Jahren endlich ein eigenes Domizil.
Das Gebäude war 1909 nach einem Entwurf des Mülheimer Stadtbaumeisters Karl Helbing als Kinderheilanstalt und Kurhaus für Kinder ärmerer Leute gebaut worden. Drei Jahre später kam ein Kursaal dazu. Nachdem das Solbad im Krieg beschädigt worden war und mehrere Gebäudeteile lange leerstanden, wurde es 1992 endgültig geschlossen. In den letzten zwei Jahren wurde das Gebäude denkmalgerecht umgebaut. Die Arbeitsgemeinschaft der zwei Mülheimer Architekturbüros Schnatmann und Münker & Westhoff fügten an den Kursaal einen gläsernen Segmentbogen, der als Eingang dient, und erschlossen damit den früheren Speisesaal als Foyer. Der Theatersaal wurde technisch aufgerüstet und durch eine Seitenbühne ergänzt. Bei variabler Bestuhlung finden hier knapp 200 Zuschauer Platz. Durch eine Neuordnung der Nebenräume wurden Büros und Werkstätten geschaffen, die in ihrer Reihung auf die Funktionsabläufe einer Theaterproduktion abgestimmt sind.
Achtzig Prozent der Baukosten in Höhe von 18,3 Millionen Mark subventionierte das Land Nordrhein-Westfalen. Am Wochenende stellt sich das Theater in seinem neuen Domizil mit einem Tag der offenen Tür vor.