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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Terminal_4_des_Madrider_Flughafens_eroeffnet_22704.html

07.02.2006

Abgehoben

Terminal 4 des Madrider Flughafens eröffnet


Der Flughafen Madrid-Barajas hat im Beisein des spanischen Premiers Zapatero am 4. Februar 2006 die Eröffnung seines neuen Terminals 4 gefeiert. Der Entwurf für das Großprojekt stammt von Richard Rogers Partnership (London) und Estudio Lamela (Madrid), die 1997 die entsprechende internationale Konkurrenz gewonnen hatten.

Mit dem Neubau erhöht sich die Kapazität des Madrider Flughafens auf 65 Millionen Passagieren, womit er auf Rang fünf der größten europäischen Flughäfen aufrückt. Die Baukosten für das Terminal, zwei neue Pisten und ein Parkhaus für 9.500 Autos übersteigen 6 Milliarden Euro. Mit einer Fläche von 1.200.000 Quadratmetern ist der Neubau eines der größten Gebäude in Europa.
Rogers und Estudio Lamela definierten vier Leitlinien für ihren Entwurf:

  • Integration in die Landschafts: Normalerweise sind Terminals von Parkhäusern, Energiezentralen usw. umgeben. Hier soll der Blick auf das trockene, hügelige Umland aus dem Terminal möglich sein.

  • Energie: Um die sommerliche Hitze im Gebäude erträglich zu gestalten, wurden das Gebäude in Nord-Süd-Richtung orientiert und mit weiten Dachüberständen und externen Verschattungselementen versehen. Um dennoch Licht in die unteren Stockwerke zu bekommen, wurden so genannten „Canyons“ entwickelt, die klimatisch von den Passagiergängen entkoppelt sind.

  • Räumliche Klarheit: Die Struktur des Terminals sollte für den Fluggast klar ablesbar sein. Auf sechs Ebenen wurde - drei oberirdisch für den Publikumsverkehr, drei unterirdisch für den technischen Ablauf – ein langer Riegel entwickelt, der durch monumentale Y-förmige Stützenreihen gegliedert wird.

  • Flexibilität: Die lineare Struktur, die im zeitgenössischen Flughafenbau ohnehin favorisiert wird, soll auch hier künftige Erweiterungen und Vergrößerungen begünstigen.
Hauptcharakteristikum des Entwurfs ist die gewellte Dachlandschaft, die an die geschwungenen Spannbetondächer von Eduardo Torroja erinnert, jedoch im Innern mit Bambuslamellen ausgeführt wurde. Das flügelförmige Dach wird von sich verzweigenden, schräg stehenden Stützen getragen, die es scheinbar am Abheben hindern.


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