Während hierzulande über Baukultur meist nur in Fachkreisen verhandelt wird, hat die englische Regierung mit dem erstmals vergebenen „Prime Minister's Award for Better Public Building“ der Architektur in Großbritannien zu einem großen Auftritt verholfen.
Der britische Premierminister Tony Blair gab am 25. Oktober 2001 den Gewinner der Auszeichnung bekannt: Die im Mai letzten Jahres eröffnete Tate Modern in London (BauNetz-Meldung vom 11.05. 2000). Die Baseler Architekten Herzog & de Meuron hatten in vierjähriger Bauzeit die zwischen 1947 und 1963 von Sir Giles Gilbert Scott errichtete „Bankside Power Station“ für die Erfordernisse des Museums umgebaut und erweitert.
Das Gebäude habe sich weltweit zum populärsten Museum entwickelt, heißt es in der Erklärung der Regierung. Seit seiner Eröffnung habe die Tate Modern mehr als sieben Millionen Besucher angezogen, von denen ein Viertel die Architektur des Hauses als ebenso wichtig ansahen wie die Ausstellung.
Die Jury lobte das Gebäude als ambitioniert und eindrucksvoll und als ein „instant icon“ (ein unmittelbares Symbol), das die Richtschnur für Umnutzungen vorgebe.
Tony Blair sagte, die neue Tate Gallery habe dazu beigetragen, den Distrikt Southwark zu verwandeln. Sie sei das beste Beispiel für ein herausragendes öffentliches Gebäude und habe den Preis verdient, weil sie einen Standard setze, den er gern bei allen öffentlichen Gebäuden sähe.
In der engeren Auswahl für den Preis waren insgesamt zehn Bauten. Der Preis soll künftig jährlich vergeben werden.
Weitere Informationen zum Preis finden Sie auf der Website der britischen Regierung.
Abbildung: Tate Modern, Marcus Leith