Die in die Schlucht gehauenen Terrassen der Römer – die damals
versucht hatten, aus dem „schlechten Weg“ einen etwas besseren Weg zu machen – sind eine große Touristenattraktion im schweizerischen Kanton Graubünden. Die tiefe Schlucht des Hinterrheins war auf der als „Via Mala“ bekannten Römerstraße das schwierigste Hindernis, bevor man hinauf ging zu den Alpenpässen Splügen und San Bernardino. Auch hat die „Via Mala“ schon immer die Künste inspiriert: im gleichnamigen Roman von John Knittel (1934) ebenso wie in dessen Verfilmung von Paul May (1961). Auch Johann Wolfgang von Goethe ist hier 1788 gewesen. Nun gibt es auch ein Gebäude zum Thema.
Manchmal ist es besonders interessant, wenn man verfolgen kann, was aus den Wettbewerbsergebnissen und ihren Illustrationen am Ende wird: Haben wir doch am 29. März 2006 über den Architekturwettbewerb für die neue Tankstelle an der Schweizer A13, Ausfahrt Thusis-Nord, bereits berichtet (siehe BauNetz-Meldung). Damals wie heute lagen uns keine Informationen über die anderen Teilnehmer dieses Wettbewerbs vor – gleichwohl ist nun, am Freitag, 13. Juni 2008, der Siegerentwurf der Architekten Ivano Iseppi und Stefan Kurath feierlich eröffnet worden.
Die Raststätte beinhaltet neben der Tankstelle auch ein Restaurant mit 160 Innen- und 80 weiteren Außensitzplätzen mit abtrennbarem Konferenzraum, einen Shop und eine Touristeninformation für die nahe Schlucht des alten Römerweges der „Via Mala“ sowie einen „Laden für regionale Produkte“. Überhaupt gibt sich der Entwurf betont regional: So bezieht sich die mehrfach gefaltete Wellblechhaut des Dachs, so die Verfasser, auf das umliegende Bergpanorama.