Das American Institute of Architects (AIA) hat am 6. Dezember 2001 den Gewinner des „AIA Gold Medal Award 2002“ bekannt gegeben. Die höchste Auszeichnung des Instituts geht in diesem Jahr an den japanischen Architekten Tadao Ando.
Der Preis, der bereits zum 59. Mal vergeben wird, würdigt Architekten, deren Werk einen dauerhaften Einfluss auf Theorie und Praxis der Architektur ausübt. Zu den Preisträgern früherer Jahre gehören neben Frank Lloyd Wright, Le Corbusier und Louis Sullivan auch Frank O. Gehry und der amerikanische Architekt Michael Graves, der die Auszeichnung im letzten Jahr erhielt.
Als Anerkennung ihres „Vermächtnisses an die Architektur“ werden die Namen der Preisträger in die „Wall of Honour“ des AIA-Hauptquartiers in Washington DC eingraviert.
Der 1941 in Osaka geborene Ando näherte sich der Architektur als Autodidakt. Vor allem seine zahlreichen Reisen nach Europa und in die USA, auf denen nach eigenen Angaben ein Skizzenbuch sein wichtigster Begleiter war, wirkten prägend. Nach seiner Rückkehr nach Japan gründete er 1970 sein eigenes Büro in Tokio. Obwohl er selbst niemals ein Studium absolvierte erhielt Ando Gastprofessuren an den wichtigsten amerikanischen Hochschulen, so zum Beispiel in Harvard und Yale. Außerdem hält er eine Professur an der Universität Tokio.
In der Begründung des AIA heißt es, Tadao Ando sei einer der wenigen Architekten, die „künstlerische und intellektuelle Sensibilität vereinen“. Er habe „große und kleine Bauten geschaffen, die sowohl funktionieren als auch inspirieren“.
Zu seinen jüngsten Projekten gehören das Modern Art Museum of Fort Worth, das Naoshima Contemporary Art Museum und das Kunstzentrum der Pulitzer Foundation of the Arts in St. Louis (BauNetz-Meldung vom 09.11.2001). Im Oktober gewann er einen eingeladenen Wettbewerb für einen Museumsneubau in Paris (BauNetz-Meldung vom 31.10.2001).
Die Preisverleihung wird am 1. März 2002 in Washington D.C. stattfinden.
Foto: AIA