Mit der Enthüllung einer Musterwand wird am 10. November 2002 der symbolische Grundstein für die Erweiterung des jüdischen Gemeindezentrums in Mainz gelegt. Die Feierlichkeit, an der unter anderem der Oberbürgermeister der Stadt, Jens Beutel, und der Israelischen Botschafters Shimon Stein teilnehmen werden, findet im Rahmen des Gedenkens an die Reichspogromnacht statt. Iniitiert wurde die Aufstellung der Wand am geplanten Bauplatz von der Jüdischen Gemeinde Mainz in Zusammenarbeit mit dem Architekten Manuel Herz (Köln), der 1999 einen internationalen Wettbewerb zur Errichtung der Synagoge und des Gemeindezentrums gewonnen hatte (siehe BauNetz-Meldung vom 28.6.1999).
Die symbolische Aktion soll die schleppenden Grundstücksverhandlungen zwischen der jüdischen Gemeinde und der Bundesrepublik Deutschland vorantreiben, die der Grund für die Verzögerung des Baubeginns sind. Das Grundstück in Mainz wurde nach dem 2. Weltkrieg für etwa 200.000 Mark von der Bundesrepublik erworben, nachdem die jüdische Gemeinde der Stadt zum größten Teil vernichtet worden war. Nun verlangt der Bund einen nach Ansicht der jüdischen Gemeinde überhöhten siebenstelligen Preis. Architekt Manuel Herz, der das mehrfach gefaltete Gebäude inzwischen bis zum Detail durchgeplant hat, hofft, dass nun „mehr Dynamik“ in die Verhandlungen kommt und der Bund in Zugzwang gerät.
Zum Thema:
BauNetz-Meldung zum Wettbewerb
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