Wenn Rem Koolhaas Shoppen zum Erlebnis erklärt, wird es ab dem 4. September 2003 in Birmingham zum Fest: Hier öffnet heute das neue Selfridges Kaufhaus seine Türen. Entworfen wurde die mit 15.000 Metallplättchen verkleidete Megastruktur von den Londoner Architekten Future Systems. Die für ihr - von den Londonern „Pille“ genanntes - Medienzentrum auf dem Königlichen Cricketplatz bereits mit diversen Preisen ausgezeichneten Architekten (siehe BauNetz-Meldung vom 3. 7. 2001 und BauNetz-Meldung vom 25. 11. 1999) planten das neue Gebäude auf Wunsch der Bauherrin als architektonisches Landmark. Das Projekt ist Teil des „Bull Ring“-Shopping Centers: eine 500 Millionen Pfund (rund 750 Millionen Euro) teure städtebauliche Umstrukturierung, der unter anderem die von den Birminghamern gehassten Kreisverkehre zum Opfer fallen.
Future Systems wollen mit dem Gebäude einen Katalysator für die urbane Entwicklung des Gebiets setzen. Die Neugier, die durch die von außen ungewöhnliche, schimmernde, amorphe Masse ausgelöst wird, soll auch im Innern des Hauses erhalten bleiben durch ein organisch anmutendes Atrium, das sich förmlich durch das Gebäude „windet“. Die Architekten sehen in ihrer Interpretation eines Kaufhauses mehr als eine neue Struktur oder ein neues Erscheinungsbild: Einkaufen wird zum sozialen Erlebnis, dem durch die „weiche, kurvige Form“ (Future Systems) Ausdruck verliehen werden soll.