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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Steven_Holl_baut_in_Kopenhagen_mit_Kommentar_26156.html

17.01.2007

T-Häuser

Steven Holl baut in Kopenhagen – mit Kommentar


Das Büro Steven Holl Architects hat Entwürfe für fünf so genannte „T-Häuser“ für den Stadtteil Ørestaden in Kopenhagen vorgestellt. Das meldet Arcspace am 15. Januar 2007.

Mit diesem Projekt, so Arcspace, setze Holl „ein neues Paradigma für Wohntypologien basierend auf dem Konzept urbaner Porösität. Die tanzenden Ts mit eingefärbten und reflektierenden Unterseiten zerschneiden den Himmel zusammen mit dem gefalteten Grün (gemeint sind hier die Außenräume)“.

Die Inspiration zum Entwurf stamme angeblich „von der Dämmerung und dem skandinavischen Himmel“. Naturmaterialien von hoher Qualität sowie nachhaltige technische Lösungen sollen integraler Bestandteil des Projekts sein. Der erste Spatenstich soll noch 2007 erfolgen.

Ørestaden ist ein neues Stadtviertel Kopenhagens, nur etwa zehn Minuten mit der U-Bahn vom historischen Zentrum entfernt.

Kommentar der Redaktion

Der neuerliche Entwurf aufgestelzt liegender Quader Holls erinnnert unweigerlich und leider sehr deutlich an das sogenannte „schwimmende Hochhaus“, dass er zur Zeit im chinesischen Shenzhen plant (siehe BauNetz-Meldung vom 25. Oktober 2006). In Shenzhen handelt es sich um einen sehr langen, liegenden Quader mit Seitenarmen auf vielen Stelzen. Der dort euphemistisch „schwimmender Wolkenkratzer“ genannte Baukörper mit Wohnnutzung ist aber weder eine Typlogie, noch gibt der Entwurf Anlass zur einer ablesbaren oder schlüssigen Ableitung einer solchen. Gleiches trifft auf die „T-Häuser“ in Kopenhagen zu, bei denen Holl nur ein paar Stücke herausgeschnitten zu haben scheint. Auch das Konzept einer gefalteten, begrünten und begehbaren Landschaft ist nicht gerade neu und schon gar nicht innovativ.

Um jeden Preis originell erscheinen zu wollen, scheint eine Modekrankheit unter Architekten zu sein. Holls Aussagen zu seiner Auffassung im Allgemeinen und zu den „T-Houses“ im Besonderen darf man daher durchaus in Frage stellen: „We aim for an architecture that is in connection to each human being. Therefore, new typologies need to be created of which the dancing T’s are an example.”
Richtiger wäre: Irgendwie machen wir immer das Gleiche – nur halt immer ein wenig anders.

Till Wöhler


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