Die Präsidenten der Architektenkammern der neuen Bundesländer und Berlins haben sich in zwei gemeinsamen Briefen an Bundeskanzler Schröder gewandt und darin die Steuerpolitik der Bundesregierung kritisiert.
Nach Ansicht der Kammerpräsidenten gefährdet der „Gesetzentwurf zur Steueränderung 1999 bis 2001“ den Aufbau der ostdeutschen Innenstädte, weil neben dem ohnehin beschlossenen Wegfall der Sonderabschreibungen (Sonder-Afa) zum 31. Dezember 1998 nun weitere Steuerbegünstigungen entfallen sollen. Betroffen von diesen Plänen seien vor allem Förder-Maßnahmen zur Renovierung von Baudenkmälern und von Bauten in Sanierungsgebieten. Die Beschwerdeführer fordern dagegen, „daß sich die Steuerpolitik der Bundesregierung und der Länder auf die Revitalisierung unserer Innenstädte konzentriert“.
In einem zweiten Schreiben kritisieren die Kammern die Benachteiligung von Architekten im „Investitionszulagengesetz 1999“. Im Gegensatz zu Ingenieurbüros würden Architekturbüros im Fördergebiet künftig aus dem Kreise der Anspruchsberechtigten im Sinne dieses Gesetzes ausgeschlossen. Diese Ungleichbehandlung gefährde die Existenz der 8.000 freischaffenden Architekten in Ostdeutschland, die insgesamt 40.000 Arbeitsplätze anbieten.