- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
11.08.2008
Alles außer Tennis
Stelzenhaus in Melbourne, Australien
Die Bauherren im Rentenalter wollten für ihr neues Domizil mehr Licht, frische Luft, Ausblicke und so wenig Stufen wie möglich. Das zu bebauende Grundstück im australischen Melbourne war zuvor ein, ja, ein Tennisplatz! Der Baugrund auf einem Hanggrundstück befindet sich fast vier Meter unterhalb des Straßenniveaus.
Jackson Clements Burrows Architects aus Melbourne nahmen die Herausforderung an und erdachten eine dreiteilige, zweifarbige Form auf Stelzen, die mit Glas und einer Stahl-Kupfer-Titan-Legierung verkleidet ist. Die drei sich schrittweise verjüngenden Komponenten teilen sich in eine Eingangshülle mit Studierzimmer und Garage, eine mittlere mit Schlafzimmern, Bädern und Waschküche, sowie eine letzte Hülle mit Küche, Ess- und Wohnzimmer auf. Vom Wohnzimmer aus ragt ein großer Balkon in die Buschlandschaft. Alle drei Gebäudeteile liegen auf runden, zweifarbigen Stahlstützen auf. Unter dieser Bungalow-Ebene auf Straßen- bzw. Baumwipfelniveau befindet sich noch eine verglaste Ebene mit einem Gästezimmer, einem Bad, Abstellräumen und einem Wohnraum. Der Außenraum ist mit grünem Kunstrasen belegt, was wohl als Reminiszenz an den Tenniscourt zu verstehen ist. Hier können die Enkelkinder der Bauherren nach Herzenslust spielen – alles, außer Tennis.
Die Farben der Metallverkleidung (abwechselnd Colorbond und Zink) des Hauses sind den Tönen des Red River Gummibaums, der hier wächst, entlehnt. Mit einer in Australien sinnfälligen Nordorientierung und geringen Öffnungen nach Westen , Querlüftungsmöglichkeiten sowie der Anwendung einer passiven thermalen Heizung und Kühlung nutzt das Haus die dort bislang bekannten Energiesparmaßnahmen.
Da das flache Haus von der Straße aus kaum zu sehen ist, vermutet zunächst niemand seine Besonderheiten – die Zweigeschossigkeit ebensowenig wie die Tatsache, dass es auf einem ehemaligen Tennisplatz gebaut wurde. Es lüftet sein Geheimnis erst nach dem Eintritt durch eine Stahlnetztür.
Kommentare:
Meldung kommentieren