Wie der Nachrichtendienst Reuters am 4. August 2004 meldete, wird die Mailänder Messe ein neues Stadtviertel mit drei Wolkenkratzern in Italiens Modemetropole bauen. Unter der Leitung von Daniel Libeskind (New York) sind unter anderem Zaha Hadid (London) und Arata Isozaki (Tokio) an dem Projekt beteiligt.
Auf dem Areal mit der Größe von 15 Häuserblocks unweit des Mailänder Stadtzentrums soll ein Wohn- und Geschäftsviertel mit Parkanlage und Büroflächen für rund 5.000 Bewohner entstehen. Die geplanten Hochhäuser wären die ersten nach dem 1958 von Gio Ponti und Pierre Luigi Nervi errichteten Pirelli-Turm, den ein Privatflugzeug Anfang des Jahres 2002 gerammt hatte. Über vierzig Jahre lang wurde kein Hochhaus mehr in Mailand gebaut.
Das auf zehn Jahre Planungs- und Bauzeit veranschlagte städtebauliche Projekt soll zwei Drittel des bisherigen Mailänder Messe- und Kongresszentrums ersetzen, das derzeit von der Modemesse genutzt wird. Da hier die Kapazitäten nicht ausreichen, wird derzeit bereits eine neue „Fiera“ am Stadtrand Mailands errichtet.
Bei den Bewohnern der Stadt, deren Gemüter sich üblicherweise eher „an den Verkehrsproblemen, Haschisch-Konsum in der Schule oder dem Preis eines Espresso erhitzen“, hat die Nachricht über den Bau der Wolkenkratzer-Stadt rege Diskussionen ausgelöst: Während lokale Architekten „Monstrositäten“ befürchten, freuen sich einige Bewohner über die „große Chance, in der architektonischen Avantgarde zu bleiben“ (Reuters).
Die Hauptinvestoren des gigantischen Hochhaus-Projekts sind die Versicherungen Generali und RAS, die umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro für das Projekt hinblättern werden. Allein Grundstück und Bebauungsrechte kosten rund 500 Millionen Euro.
Informationen zu einem weiteren großen Bauprojekt in Mailand - der „Citta della Moda“, geplant von Cesar Pelli - finden Sie in unserer BauNetz-Meldung vom 2. August 2004.
Cordula Vielhauer