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29.03.2006

Die letzte Meldung

Spitzname Mr. Blobby


Einer der bekanntesten Architekten Großbritanniens, Will Alsop, hat am 23. März sein Architekturbüro verkauft. Obwohl er noch vor sechs Jahren den „Building of the year-Award“ für seine Bibliothek in Peckham bekommen hatte, gelten seine Entwürfe mittlerweile als „zu riskant“. Das berichtet der Guardian am 24. März 2006.

Alsop, Mitglied der Royal Academy, hat mit seinem Büro im letzten Jahr 690.000 Pfund Verlust gemacht. Es wurde nun von der SMC Group, einem Konglomerat unbekannter kommerzieller Architekturbüros, übernommen. Die SMC Group hat 1,8 Millionen Pfund für das Büro bezahlt. Die Firma wird sich nun in SMC Alsop umbenennen.

Alsop, der für Blobs, Stelzen und schrille Farben bekannt ist, musste zuletzt zusehen, wie sein Entwurf für das Three Graces Building in Liverpool eingestampft wurde (BauNetz-Meldung). Auch den Auftrag für den 350 Millionen teuren Umbau der Birmingham New Street Station hat er verloren (siehe BauNetz-Meldung).
„In Nordamerika und im fernen Osten läuft unser Geschäft, aber in meiner Heimat Großbritannien nicht“. Im Jahr 2004 hatte Alsop bereits 40% seines Unternehmens an die Venture-Capital-Firma „R Capital“ verkauft. Für den Bau von Schulen und Krankenhäusern ist Alsop in seiner Heimat nicht mehr zugelassen.

Alsop ist nicht der einzige britische Pop-Blob-Entwerfer, der vom hippen Gutfind-Architekten zum Opfer des „Großkapitals” wurde: Auch Hohepriester Peter Cook steht inzwischen in den Diensten eines kommerziellen Großbüros (siehe BauNetz-Meldung). Ist dies das Ende der britischen Yellow-Submarine-Architektur?

Ulf Meyer


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