Zwar nicht zur Eröffnung der Berlin-Biennale, aber immerhin noch während ihrer Laufzeit, wurde am 6. Juni 2008 der erste Spatenstich für die vom österreichischen Architekten Adolf Krischanitz entworfene Temporäre Kunsthalle auf dem Schlossplatz in Berlin gesetzt.
Krischanitz entwarf eine auf das Einfachste reduzierte 55 mal 20 Meter große und elf Meter hohe Box. Sie soll eine 600 Quadratmeter große Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst, einen Museumsshop und ein Café mit Terrasse an der Spree beherbergen. Eine besondere Rolle innerhalb des Ausstellungsbetriebs werden die Fassaden der Kunsthalle spielen: Sie werden in wechselnder Folge von acht Berliner Künstlern als weit sichtbare Ausstellungsflächen gestaltet. (siehe BauNetz-Meldung vom 18. Februar 2008)
Die temporäre Kunsthalle ist konzeptionell und konstruktiv ein Prototyp. Sie gleicht einem aufeinander abgestimmten Systembaukasten. Für die rund 2.000 Quadratmeter Außenhaut ist eine Putzträgerplatte von Eternit vorgesehen. Fugenlos verlegt, ergeben die einzelnen Platten eine glatte Fläche, die die Fassadenbespielung unterstützten soll. Im Innenraum kommt an den rund 3.700 Quadratmetern Wandflächen eine Trockenbauplatte zum Einsatz. Die Decken werden mit einer Brandschutzplatte beplankt.
Bereits im Herbst 2008 soll die 950.000 Euro teure Box fertiggestellt sein.
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Joachim August | 06.06.2008 21:26 UhrBaustofflager ?
Die Meldung klingt ja wie, ein Auszug aus dem neusten Werbeprospekt eines Baustoffgroßhandels.
Vermutlich den Sponsoren geschuldet. Schade halt, dass dieses Kunsthallenprojekt nicht zu einem Beispiel vorbildlicher temporär ARCHITEKTUR wurde, sondern das bleibt was sie ist, eine schnöde Box. Sehr gespannt darf man wohl bleiben, wie die ausgewählten Künstler dem Auftritt des Kommerz am Charité Bettenhaus und anderen Megagerüsten Parade bieten wollen.