Für ein Museum, das an die 800-jährige Geschichte der Juden in Polen erinnern soll, wurde am 26. Juni 2007 in Warschau der Grundstein gelegt. Das Gebäude wird nach den Plänen der finnischen Architekten Rainer Mahlamäki und Ilmari Lahdelma gebaut, die sich in einem internationalen Wettbewerb gegen 119 Teilnehmer hatten durchsetzen können (BauNetz-Meldung vom 30. Juni 2005).
Das jüdische Museum entsteht am „Platz der Ghetto-Helden“ mit seinem Mahnmal für das Warschauer Getto.
Das rechtwinklige Gebäude wird sich mit einem „dramatisch geformten plastischen Hohlraum“ sowohl zum Gelände als auch zum benachbarten Park öffnen. Diese kurvenreiche, mit Kalkstein verkleidete Passage dient den Architekten als Analogon zum biblischen Motiv des sich teilenden Meeres bei der Flucht der Israeliten aus Ägypten – hebräisch „Yam Suf“. Gleichzeitig sei es eine Metapher für den langen Weg polnisch-jüdischer Geschichte, der sich auf eine „friedliche und fruchtbare Zukunft“ öffne.
Als Gegenpol dazu stehe eine zentrale Verteilerhalle im Museum, von der aus Besucher zu allen öffentlichen Räumen der Institution gelangen können – zu letzteren gehören die Ausstellungshallen im Untergeschoss, das Auditorium, die Museumspädagogik im zweiten Obergeschoss und die Mediathek. Der Verwaltungstrakt ist dagegen streng getrennt von den öffentlichen Funktionen. Sämtliche Ausstellungsbereiche sind mit Tageslicht belichtet.