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01.10.2007

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Variante Konzertsaal

Schultes gewinnt Marstall-Wettbewerb in München


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Am 26. September 2007 wurde in München der Ideenwettbewerb „Kulturprojekt Marstall“ entschieden. Dabei ging es um die Umnutzung und Erweiterung der von Leo von Klenze errichteten Münchener Hofreitschule, dem so genannten Marstall. Die Jury unter Vorsitz von Fritz Auer hatte über zwei Gruppen von Arbeiten zu befinden, die „Variante Konzertsaal“ und die „Variante Multifunktionaler Veranstaltungssaal“. Folgende Preise wurden vergeben:

Variante Konzertsaal

  • 1. Preis (40.000 Euro)
    Axel Schultes, Charlotte Frank, Berlin

  • Ankauf (7.000 Euro)
    Ulrich Gräber, Darmstadt

  • Ankauf (7.000 Euro)
    Joachim Pogorzalek, München

  • Ankauf (7.000 Euro)
    Frank Winterhalter, Ulrike Hautau, Freiburg

  • Ankauf (7.000 Euro)
    Verfasser: Florian Wagner, München
Variante Multifunktionaler Veranstaltungssaal
  • Preis (30.000 Euro)
    Arne Erling, Bochum

  • Preis (30.000 Euro)
    Roland Dieterle, Spacial Solutions GmbH, München
    Thomas Hundt, Janglednerves GmbH, Stuttgart

  • Ankauf (7.000 Euro)
    Bernhard Peck, Armin Daam, München

  • Ankauf (7.000 Euro)
    Ina Laux, Gunther Laux, München

  • Sonderpreis (3.000 Euro)
    Muck Petzet, Mathieu Wellner, München
Die Jury wich bei der Variante „Konzertsaal“ von der Vorgabe ab und vergab mit weitem Abstand vor den Ankäufen nur einen Preis. Die Jury: „Das Preisgericht zieht aus dem Ergebnis des Wettbewerbsverfahrens die Erkenntnis, dass sowohl das Programm der Variante Konzertsaal als auch jenes der Variante Veranstaltungssaal im Zusammenhang mit dem Marstallgebäude realisierbar erscheint. Insbesondere die Arbeit von Axel Schultes und Charlotte Frank zeigt die Chance auf, dass es möglich ist, die wesentlichen Inhalte beider Varianten in einem Konzept zu vereinen.“

Zu dieser Siegerarbeit schreibt die Jury: „Die Analyse der Verfasser führt zu deren einzig plausiblem Schluss, den neuen Konzertsaal auf der Ostseite des Marstallgebäudes zu platzieren. Auch wenn dadurch die Solitärwirkung des Marstalls beeinträchtigt wird, ist dies der einzige Ort, an dem das neue Konzerthaus eine angemessene räumliche Bedingung vorfindet und Marstall und Neubau in eine sinnfällige organisatorische Beziehung zueinander finden. Die wellenförmige Kubatur verleiht dem Neubau eine Eigenständigkeit in der Balance mit dem Volumen des Marstalls und entwickelt eine Präsenz des neuen Konzerthauses im Stadtraum. Die Entscheidung, alle Funktionsbereiche, vor allem den Konzertsaal und das Theater, im kompakten Neubau unterzubringen, lässt den Innenraum des Marstalls mit seinen Innenfassaden intakt und verwandelt ihn in ein räumlich luxuriöses Foyer und eine Adresse der angrenzenden Saalnutzungen.
So wird der Marstall zu einem dienenden Raum sowohl für Aktivitäten auf dem freigehaltenen Marstallplatz als auch für die kulturellen Nutzungen im Osten. Obwohl beide Häuser, Marstall und Neubau, ihre eigene Kraft und Identität erhalten bzw. entwickeln, entsteht doch ein sinnvolles Ganzes.“

Im weiteren Fortgang des Verfahrens ist damit zu rechnen, dass ein Realisierungswettbewerb durchgeführt wird. Die Jury empfahl, hierzu auch die Verfasser der Ankäufe zuzuladen.


Kommentare

6

hautau.winterhalter | 17.10.2007 17:53 Uhr

an Benedikt Hotze

Sehr geehrter Herr Hotze,

die Arbeit der Architekten Schultes + Frank wurde ebenso mit einem Preis ausgezeichnet wie die beiden Preisträger der Alternative Multifunkionssaal (nachzulesen in der Ergebnisdokumentation und im Protokoll des Preisgerichtes auf der Website des Staatlichen Bauamtes 1 in München). Dass die Verteilung der Preise und Ankäufe vom Preisgericht geändert wurde, ändert nichts daran. Ein "dezidierter 1.Preis" wurde nicht vergeben. Beim Wettbewerb handelte sich um einen Ideenwettbewerb, bei dem vom Auslober ganz bewusst zwei verschiedene Nutzungsvarianten zur Bearbeitung verlangt waren, um ein möglichst breites Spektrum an Lösungsvorschlägen für diesen Ort zu bekommen. In der Pressemitteilung des Ministeriums von Herrn Faltlhauser und der daraus abgeleiteten Berichterstattung in den Medien (z.B. SZ vom 28.09.2007: "Sieger im Ideenwettbewerb: Berliner Architekten sollen modernes Konzertgebäude hinter dem Marstall bauen") wird der Eindruck erweckt, dass die Entscheidung für die Variante Konzertsaal und die Beauftragung der Architekten Schultes + Frank schon beschlossen wären. Dies ist jedoch nicht der Fall. Stattdessen ist es nun zuerst Aufgabe der Politik, die entsprechenden Weichen zu stellen, vor allem hinsichtlich der Frage der Nutzung. Hierfür ist das Ergebnis des Ideenwettbewerbes in seiner Gesamtheit sicher eine gute Entscheidungsgrundlage. Von einem Beitrag in einem Fachmedium wie dem Baunetz würden wir uns wünschen, dass dies mehr gewürdigt würde, beispielsweise durch Veröffentlichung der Preisträger der zweiten Alternative.

Mit besten Grüssen

Frank Winterhalter

hautau.winterhalter:architekten, freiburg

5

Sergio Ramos | 02.10.2007 17:30 Uhr

Hinterhofmusik

Es scheint also hätten die Verantwortlichen in München es wiedereinmal total vergeigt:
Ein ergeiziger Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks will ein eigenes Haus für sein weltklasse Orchester. Was er bekommen wird ist ein mittelgrosser Konzertsaal hinter dem Marstall, hinter der Oper, irgendwo jenseits der Maximilianstrasse.
Es ist bezeichnend für die Architekturkultur in dieser Stadt, dass sich niemand berufen fühlte, diesen Standort in Frage zu stellen. Man geht eben den Weg des leichtesten Widerstandes: Der Marstall liegt eh brach seit vielen Jahren und ist leicht bereit zustellen. Anstatt ein Leitmotif zu entwerfen für das ganze wiederaufgebaute Stadtviertel wird nur am letzten verbliebenen Zeugnis des Klenzeschen Wirkens herumgedoktert. Warum man so überhaupt keinen Wert auf die Rekonstruktion des Klenzeschen Marstallplatzes legt und damit das gravierendste Problem dieses Projekts ignoriert bleibt rätselhaft: der Städtebau.
Auch wenn man den Marstall spätestens nach den zweiten Besuch auch ohne Stadtplan finden wird, bleibt die Lage in der dritten Reihe für immer unbefriedigend.

4

Benedikt Hotze | Redaktion BauNetz | 02.10.2007 16:14 Uhr

an nachgefragt

Die Arbeit von Schultes Frank ist die einzige Arbeit, die dezidiert einen "1. Preis" bekommen hat. Dass es zwei ranglose "Preise" in der anderen Kategorie gegeben hat, ändert daran nichts. Auch ist auffällig, dass die Jury der Arbeit von Schultes Frank bescheinigt, Lösungen für beide Kategorien anzubieten. Daher haben wir die Arbeit als "den" 1. Preis herausgestellt.

3

nachgefragt | 02.10.2007 16:01 Uhr

an die redaktion!

kurz nachgefragt:

schultes entwurf wird hier fälschlicherweise als 1.preis bezeichnet.

es gab in der anderen Wettbewerbsgruppe aber auch noch 2 "erste" preise.

Wie sehen die denn aus?

2

Heiß | 02.10.2007 15:40 Uhr

Falscher Ort für die Musik

Eine Sache haben die Auslober vergessen. Nämlich sich darüber Gedanken zu machen, ob der Ort angemessen ist für die gewünschte Nutzung. Der Marstall ist auf jeden Fall eines der schönsten der Stadt. Aber er ist auch eine Remise. Er steht im Hinterhof in der zweiten Reihe der wichtigen Straßen der Stadt. Das ist kein Manko für den Marstall, aber doch für die Musik.

Gleichwohl der Beweis erbracht wurde, daß die Baumasse 'unterzubringen' ist, kann nichts darüber hinwegtäuschen, daß es eben nur das ist: die Baumasse wurde untergebracht.

Wo Hamburg meilenweit vorauseilt, fehlte hier der Weitblick erstmal nach dem besten Ort für ein neues Konzerthaus zu suchen.

Es gibt auch hier Orte in der Stadt, die geradezu danach schreien, prominent besetzt zu werden, die es dann auch aufnehmen können mit den großen Konzerthäusern der Welt und die Musik an die Stelle setzen, die sie verdient: Die erste Reihe.

Schade wäre es für die Musik, würde Ihr zweites Zuhause wieder nur zweite Wahl.

1

Graphikprofi | 01.10.2007 23:23 Uhr

Schultes Wettbewerbspläne

Warum sehen die Schultesschen Pläne eigentlich aus wie Bildschirmfotos?

 
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