Im Züricher Stadtteil Oberstrass wurde am 24. Februar 2003 ein neuer Erweiterungsbau der Schulanlage Scherr eingeweiht. Der Entwurf für die Schulerweiterung stammt von dem Züricher Büro Patrick Gmür Architekten, das bereits mit der Machbarkeitsstudie betraut worden war.
Viele alte Schulgebäude entsprechen heute nicht mehr den räumlichen Anforderungen neuer Unterrichtsmethoden und müssen nachträglich um- und ausgebaut werden. So auch die Schulanlage Scherr in Oberstrass. Die Erweiterung des 1865 erbauten und unter Denkmalschutz stehenden Schulgebäudes war nur auf der 1973 errichteten Turnhalle sinnvoll. Der Neubau des Büros Gmür spannt sich daher über die Turnhalle, den Umkleidetrakt und den Pausenhof. In ihm sind eine Bibliothek, fünf neue Klassenzimmer und ein Mehrzweckraum sowie Gruppen- und Handarbeitsräume untergebracht.
Die Fassade des dreigeschossigen Neubaus wurde mit silbrig schimmerndem Holz verkleidet und mit durchgehenden Fensterbändern versehen. Auch die Klassenräume im Innern wurden mit Grau, Weiß und Schwarz zurückhaltend und sachlich gestaltet. Dem steht die knallig bunte und leuchtende Farbgebung der Pausenhalle und Flure gegenüber. Die ungewöhnliche Wandgestaltung Luzerner Künstler Peter Roesch unterstreicht die Lichtregie des Innenraums. Selbst der Beton des Fußbodens wurde mit Glimmer verwischt und glitzert daher im Licht, das von den amorphen Deckenlampen und Oberlichtern kommt.