Am 5. September 2005 wurde in München die Rekonstruktion der Schrannenhalle an ihrem ehemaligen Standort neben dem Viktualienmarkt eröffnet. Die ursprünglich 1853 vom Münchener Stadtbaumeister Karl Muffat errichtete Halle wird künftig wieder als Markthalle genutzt, daneben gibt es Werkstätten und Läden für Handwerksbetriebe, Räume für kulturelle Veranstaltungen und Gastronomie. Unter der Halle entstand eine Tiefgarage, um die durch den Aufbau verlorenen Stellplätze für die Marktfahrzeuge zu ersetzen.
Betreut wurde die Rekonstruktion sowie die Errichtung eines neuen Kopfbaus von Stefan Schumer aus Wien und Franz Hölzl aus München (Entwurf) sowie Garbe + Garbe aus Ebersberg (Ausführung). Beim Aufbau der historischen Konstruktion kamen die letzten vorhandenen originalen Bauteile zum Einsatz. Es entstand ein 110 Meter langes Teilstück der ehemals 400 Meter langen Halle.
Den neuen Kopfbau stellt ein viergeschossiger Kubus dar, den die Architekten mit vertikal angordneten Glaspaneelen verkleideten. Durch den Einsatz verschiedener Grün- und Blautöne ensteht in der Ansicht ein bewegtes Fassadenbild.
Die ehemalige Getreidemarkthalle mit ihrer schlanken Tragkonstruktion aus Gussstahl und Eisen gilt als herausragendes Beispiel bayerischer Ingenieurbaukunst. Nach der Schließung der Halle 1914 wurde etwa die Hälfte des Baus demontiert, auf einer Fläche der Städtischen Gaswerke wieder aufgebaut und als Lagerhalle genutzt. Der andere Teil der Halle brannte in den dreißiger Jahren nieder. Die jetzt zum Einsatz gekommenen Originalteile stammen von dem Teilstück auf dem Gaswerkgelände.
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Prof. w. Öchslein | 21.01.2008 18:03 UhrSCHRANNENHALLE
Niemand erwähnt, wie sehr die fururistischen Ansätze von Architekt Schumer planungsunkonform durch die Investoren verwertet wurden.