Nachdem vor kaum einer Woche bereits die Erweiterung der Staatsgalerie offiziell eröffnet wurde (BauNetz-Meldung), konnten am 25. September 2002 in Stuttgart die Schlüssel für den Neubau der Hochschule für Musik und Darstellende Künste übergeben werden. Geplant und realisiert wurde die Hochschule vom Stuttgarter Büro Wilford Schupp Architekten.
Das Projekt ist Teil einer Entwicklungsmaßnahme zu der auch das im Bau befindliche „Haus der Geschichte“ gehört. Bereits in den 70er Jahren hatte das Land Baden-Württemberg das Konzept einer „Kulturmeile“ an der Konrad-Adenauer–Straße ins Auge gefasst. Als erster Schritt wurde - damals noch vom Londoner Büro James Stirling, Michael Wilford and Associates - die Neue Staatsgalerie an der Konrad-Adenauer-Straße und im Anschluss die neue Musikhochschule realisiert.
Nach dem Tod von James Stirling und in seiner Nachfolge entwickelten Wilford Schupp Architekten auf der Grundlage eines neuen funktionalen und architektonischen Konzepts das „Haus der Geschichte“ und den zweiten Bauabschnitt der Musikhochschule. Der Neubau stellt zwar einerseits Bezüge zur Architektur der Neuen Staatsgalerie und zur Musikhochschule her, betont aber auch durch eine stärkere Öffnung der Fassaden seine formale Eigenständigkeit. Gemeinsam mit der Staatsgalerie und ihrem rechten Kopfbau lässt das neue Haus einen dreiseitig umschlossenen Platz entstehen, der sich zur Adenauerstraße öffnet und hangseitig in die Eugenstraße mündet. Während das Haus der Geschichte den zur „Kulturmeile“ hin ausgerichteten Kopfbau einnimmt, sind die Räume der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in einem gschwungenen Baukörper dem ersten Bauabschnitt der Musikhochschule und einem introvertierten Platz oberhalb der Straße zugewandt. Verbunden werden die Gebäude durch ein gemeinsames Foyer.
Neben den Unterrichtsräumen für Schauspiel und Oper stehen den Studenten auf rund 1.800 Quadratmetern auch ein neuer Kammermusiksaal sowei Arbeits- und Probebühnen zur Verfügung. Offiziell sollen die Hochschule und das „Haus der Geschichte“ im Dezember 2002 eröffnet werden. Die Kosten für das Gesamtprojekt werden mit rund 33,5 Millionen Euro beziffert, 13,2 Millionen davon entfallen auf den Hochschulneubau.