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28.02.2008
Festung des Atomzeitalters
Schlüsselübergabe für Bunkermuseum im Ahrtal
Auslauf hätte man bei einem eventuellen atomaren Angriff hier genug gehabt: 19 Kilometer lang war das Wegenetz des ehemaligen Regierungsbunkers im pfälzischen Ahrtal, für dessen Umbau zur „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ am 28. Februar 2008 die feierliche Schlüsselübergabe stattfand. Ein Neubau nach Plänen von Schroeder + Schevardo Architekten aus Bonn dient als Eingangsgebäude (BauNetz-Meldung vom 10. 5. 2007 zum Richtfest und BauNetz-Meldung vom 22. 11. 2006 zum Spatenstich).
Der „einstmals geheimste Ort der Bundesrepublik“ (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR) wurde von mplus (Managementgesellschaft zur Optimierung von Arbeitsbedingungen, Sankt Augustin) zum „Museum des Kalten Krieges“ umgebaut.
Von der ursprünglich 19 Kilometer langen „Festung des Atomzeitalters“ (BBR) konnten 200 Meter und ein Seitenstollen für die Dokumentationsstätte erhalten werden. Dort stehen große Teile der originalen Ausstattung zur Besichtigung bereit, so beispielsweise das Eingangsbauwerk mit Sicherheitsschleusen und Drucktoren, Sanitätsbereiche, Dekontaminationskammern, Schlafräume, Teile des Kontrollzentrums und des Besprechungsraums des Bundespräsidenten.
Dem Eingang des Bunkers ist das sogenannte Splitterschutzgebäude vorgelagert. Dieser mit Erde überdeckte und mit Bäumen getarnte Nebeneingang sollte den Zugang der Bunkeranlage vor fremden Sprengeinwirkungen schützen und besteht aus meterdicken Betondecken und -wänden. Er wurde von den Architekten erhalten und in den neuen Eingangsbereich integriert. Um den Eingang stärker zu markieren und weitere Flächen zu schaffen, wurde das Splitterschutzgebäude beidseitig um Anbauten ergänzt.
Diese Erweiterungsbauten nehmen zwar die Bauflucht des Betonbaus auf, setzen sich jedoch sowohl von der Höhe als auch von der Materialität und Gestalt deutlich vom historischen Bestand ab. Im Eingangsbauwerk sind neben dem Empfangsbereich auch Ausstellungs- und Vortragsbereiche für die Besucher untergebracht.
Die neuen Gebäudeteile sind niedriger und werden vom Bestand durch vertikale Glas- und Lamellenschlitze abgesetzt. Die Fenster aus grauen Aluminiumprofilen passen sich der jeweiligen Nutzung an: im Foyergebäude groß, im Vortragsbereich reduziert und auf der Galerie nur noch als schmales Fensterband. Die Fassaden wurden mit großflächigen vorgehängten Stahlplatten aus Cor-Ten-Stahl verkleidet, um auf Grund der „Verwandtheit mit den Betonoberflächen und Stahlelementen des Bunkers eine gute Verbindung zum Neubau“ zu schaffen (Architekten).
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