RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Schaulager_von_Herzog_de_Meuron_bei_Basel_eroeffnet_13643.html

23.05.2003

Typologisches Neuland

Schaulager von Herzog & de Meuron bei Basel eröffnet


Am 25. Mai 2003 wird im Baseler Quartier Dreispitz/Münchenstein das Schaulager der Emanuel-Hoffman-Stiftung mit der Ausstellung „Roth-Zeit“ eröffnet. Entworfen haben das Lager- und Ausstellungshaus die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron. Mit dem Projekt betreten die Architekten aus Basel typologisches Neuland: In der Baseler Peripherie schufen sie einen monolithischen Baukörper auf polygonalem Grundriss, in dem sich Lager- und Ausstellungsflächen, private und öffentliche Bereiche des Museumsbetriebes überschneiden. Das Raumprogramm umfasst dabei 7.250 Quadratmeter für das Kunstlager, 3.650 Quadratmeter an Ausstellungsflächen, 650 Quadratmeter für permanente Installationen, je 800 Quadratmeter für Adminstration und Werkstätten sowie ein Auditorium mit 144 Sitzplätzen und einen Seminarraum. Insgesamt bietet das Haus einschließlich der Erschließungsflächen 16.500 Quadratmeter.

Das Schaulager ist eine neue Art von Raum für Kunst - weder Museum noch traditionelles Lagerhaus. Das Schaulager ist das Zuhause der nicht ausgestellten Werke der Sammlung der Emanuel-Hoffmann-Stiftung, so die Definition der Bauherren. Das neue Haus richtet sich zuerst an ein Fachpublikum, an Museumsleute, Restauratoren, Kuratoren und Forscher, Studierende und Lehrende. Mit gelegentlichen Ausstellungen, Sonderveranstaltungen und zwei monumentalen Dauerinstallationen von Katharina Fritsch und Robert Gober wird das Haus aber auch einem breiten Publikum zugänglich sein.

Die Aufgabe der Architekten bestand darin, ein Lagerhaus für die offene Lagerung von zeitgenössischer Kunst zu entwerfen, das über optimale klimatische Bedingungen verfügt und nach Vereinbarung zugänglich ist. Das Gebäude sollte zudem ein Ort für die Konservierung, Erforschung und Vermittlung sein.
Die äußere Form des Lagerhauses ist pragmatisch aus der Geometrie der inneren Lagerordnung und der gesetzlichen Grenzabstände der Parzelle abgeleitet. Das Resultat ist ein Gebäudepolygon mit einer Vertiefung auf der einen Seite, wodurch eine Art gedeckter Vorplatz entsteht, der Urbanität und Offenheit vermittelt.
Im Inneren sind die Deckenplatten sämtlicher Geschosse so ausgeschnitten, dass ein gebäudehoher atriumähnlicher Raum entsteht. Die Eingangshalle bietet einen Überblick über alle Ebenen des Hauses und gestattet Einblicke bis in die Tiefe der Geschosse hinein. Insbesondere die beiden unteren Geschosse öffnen sich den Eintretenden: Hier sind die frei unterteilbaren, sechs Meter hohen Ausstellungshallen sowie die permanenten Installationen untergebracht.
Die Außenwände bestehen aus Schichten von aufgekratztem Beton, der aus dem Aushub für das Bauwerk gewonnen wurde. Diese Materialschichten spielen auch eine entscheidende Rolle für die Klimaregulierung im Inneren.
Die Eingangsfassade ist von zwei grossen LED-Bildschirmen geprägt, die Bilder und Informationen nach Außen tragen sollen.

Die Sammlung der Emanuel-Hoffmann-Stiftung ist nicht öffentlich zugänglich, genauso wenig wie das Gebäude, wenn keine Ausstellung stattfindet. Allerdings sind während der Ausstellung „Roth-Zeit. Eine Dieter-Roth-Retrospektive“ vom 25. Mai bis 14. September 2003 die Ausstellungsräumlichkeiten für das Publikum geöffnet.

Öffnungszeiten der Ausstellung sind Di bis Fr von 12.00 bis 18.00 Uhr, Do von 12.00 bis 19.00 Uhr, Sa und So von 10.00 bis 17.00 Uhr, das Schaulager befindet sich in der Ruchfeldstrasse 19 in Münchenstein / Basel.


Zum Thema:

BauNetz-Meldung vom 05.12.2001 anlässlich des Richtfestes
BauNetz-Meldung vom 30.11.1999 anlässlich der Vorstellung des Projektes
www.schaulager.org


Kommentare:
Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

23.05.2003

schnitte_eins

Architekturfestival in Düsseldorf

23.05.2003

Ein neuer Abschnitt

Deutsches Historisches Museums eröffnet Pei-Bau in Berlin

>
BauNetz Themenpaket
Die meistgelesenen Meldungen 2024
BauNetz Wissen
Mit Schablonen gedeckt
baunetz CAMPUS
ifi in der Findungsphase
Baunetz Architekt*innen
Snøhetta
BauNetz Special
BAU 2025