Der Hauptschule im Marl-Drewer, die 1964-68 von Hans Scharoun errichtet worden war, droht der Abriss. Das berichtete die FAZ am 23. Dezember 2005.
Die Schule gehörte zu einem ambitionierten Bauprogramm, mit dem vor fünfzig Jahren „aus einer Ansammlung von Dörfern die Stadt Marl geformt“ (FAZ) wurde. Neben dem Rathaus von Bakema und van den Broek galt Scharouns Schule und sein „raumpädagogisches Konzept“ als Schlüsselwerk dieses Programms. Scharoun hat „nestartige und geheime Bezirke“ für Schüler der Unterstufe entworfen und „rationale Denkräume“ für die Schüler höherer Jahrgangsstufen.
Um eine muschelförmige Aula mit guter Akustik herum gruppieren sich verschiedene „Schülerwohnungen“. Die fließende Raumfolge des Foyers und die polygonalen Räume wurden mit Klinker, Beton- und Holzoberflächen sowie kupferfarbenen Stahlstützen gegliedert. Die graphisch gestalteten Deckenuntersichten haben runde Oberlichter. Zahlreiche Innenhöfe bringen Grün in die Schulflure.
Laut Gutachten müsste das Gebäude für 7 Millionen Euro saniert werden. Die Stadt Marl scheut diese Investition jedoch und spekuliert nun darauf, dass die Schule aufgrund der demographischen Entwicklung überflüssig werde und abgerissen werden könnte.