Ein Meisterwerk des Plastischen Stils der 50er und 60er Jahre, Eero Saarinens TWA-Terminal auf dem J.F. Kennedy Airport in New York (1956-62), steht in Gefahr, durch Teilabriss und Neubauten seiner ursprünglichen Funktion und gestalterischen Aussage beraubt zu werden.
Das avantgardistische Flughafengebäude in Form eines „Raubvogels mit ausgebreiteten Flügeln“ (Pevsner, Lexikon der Weltarchitektur) zählt zu den wichtigsten Denkmälern der Flughafenarchitektur. Die Port Authority des JFK Airports möchte nun einen der Flügelbauten abreißen lassen. Der Terminalbetrieb soll komplett in einen Neubau verlegt werden, der direkt vor Saarinens Terminal errichtet werden soll. Damit wäre die Sichtbeziehung des Terminals auf das Rollfeld verstellt.
Das TWA-Gebäude, gegenwärtig von American Airlines gemietet, soll vom Flugbetrieb völlig losgelöst zu einem Konferenzzentrum umgenutzt werden. Um das zu verhindern, hat die Municipial Art Society of New York (MAS) Mitte August eine Pressekonferenz einberufen und den Erhalt des Gebäudes gemäß seiner ursprünglichen Bestimmung gefordert. Namhafte Architekten, u.a. Philip Johnson, Bernard Tschumi, Richard Rogers und Steven Holl, haben sich diesem Aufruf angeschlossen und appellieren bei allem Verständnis für die wirtschaftlichen Erwägungen an den Bauherren, dieses „iconic modernistic masterpiece“ für die Öffentlichkeit zu bewahren. Die beste Möglichkeit, das Gebäude zu erhalten, sei, es weiter als Flughafenterminal zu nutzen - eventuell für eine kleinere Fluglinie.
Weitere Informationen finden sich im Webauftritt der Municipial Art Society. Ein weiterer Aufruf findet sich bei der Denkmalschutzorganisation DOCOMOMO.
Bis Ende September widmet die Municipal Art Society dem TWA Terminal eine Ausstellung mit Fotos von Ezra Stoller, Balthazar Korab and Georg Fischer (Zu sehen in der Lobby der Municipal Art Society, 457 Madison Avenue N.Y., N.Y.).