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17.05.2004
Wogen, Wellen und Winkel
Rohbau des Holocaust-Dokumentationszentrums in Berlin fertig gestellt
Das Dokumentationszentrum unter dem Holocaust-Mahnmal in Berlin ist am 16. Mai 2004 im Rohbau fertig gestellt worden. Peter Eisenman war aus New York angereist, um sich von der Wirkung des von ihm entworfenen unterirdischen Gebäudes ein Bild zu machen.
Das Dokumentationszentrum ist das zweite Standbein des „Denkmals der ermordeten Juden Europas“: Neben dem Stelenfeld, das reine Denkmalsfunktion hat, ist das Zentrum für Ausstellungen, Informationsveranstaltungen und Diskussionen, also für den begleitenden Diskurs zur Judenvernichtung im Nationalsozialismus, vorgesehen.
Die auf einem quadratischen Raster ausgerichtete Raumorganisation des ca. 800 Quadratmeter großen Zentrums weicht deutlich von dem Raster des darüber liegenden Stelenfeldes ab. Ebenso wie beim Stelenfeld wird das Quadratraster eingeführt, um es durch verschobene Winkel, Drehungen und Abweichungen wieder zu brechen.
Das Dokumentationszentrum ist mit leicht geschwungenen Decken und Wänden gestaltet, die an das leichte Wogen von Wellen erinnern - eine Wirkung, die Eisenman auch mit den unterschiedlichen Höhen der Betonstelen beabsichtigte.
Ähnlich wie beim Jüdischen Museum von Libeskind soll die ungewöhnliche Raumerfahrung irritieren und stören und vor allem die axiale Rechtwinkligkeit der Architektur im "3. Reich" konterkarieren.
Am 9. Mai 2005 soll das Denkmal eröffnet werden.
Zum Thema:
Denkmal der ermordeten Juden Europas
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