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07.04.2000
Befreiend statt bedrückend
Richtfest für einen Justizneubau in Bonn
Am 6. April 2000 wurde in Bonn Richtfest für einen Erweiterungsneubau des Amts- und Landgerichtes gefeiert. Nordrhein-Westfalens Bauminister Michael Vesper lobte in seiner Festrede vor allem den „Dialog zwischen historischer und moderner Architektur", den die Architekten „Planungsgruppe Stieldorf" (Bad Honnef) mit ihrem Entwurf geschaffen haben, indem sie den bestehenden, kompakten historischen Justizgebäuden einen „transparenten, eigenständigen" Neubau gegenüberstellten.
Die Architekten hatten 1993 einen Wettbewerb für sich entschieden. Ihre Planung sieht vor, das Quartier Wilhelm-Oxford-Breite-Alexandersraße unter Wahrung größtmöglicher Freiräume mit drei Gebäudekomplexen zu schließen. Der Bürobau an der Oxfordstraße leitet in einem Viertelkreis zu einer anschließenden Wohnbebauung über. In Verbindung mit einem kreisförmigen, zum Stadthaus hin orientierten Eingangsbauwerk soll das als Kopfbau ausgebildte Bürogebäude einen ablesbaren, verkehrsberuhigten Platz ausbilden.
Der viergeschossige Zwillingsbau an der Alexandrastraße schließt unmittelbar an den bestehenden Gerichtsbau an und bildet eine Quartierbegrenzung. Der als zurückgesetzter Kubus ausgeformte dreigeschossige Saalbau ermöglicht zum einen die völlige Freistellung der historischen Bastionsmauer und erzeugt zum andern einen maximalen Freiraum für die Grünanlagen des Annagrabens.
Die Architekten wollen mit ihren Neubauten den Eindruck von „Transparenz, Offenheit und Leichtigkeit" vermitteln. Durch den Einsatz von Stahl, Glas, hellen Farben und begrünten Dächern wollen sie eine Gerichtspräsentation erreichen, die „nicht bedrückend, sondern befreiend wirkt, die nicht das Verurteilen, sondern das Recht sprechen in den Vordergrund rückt".
Die Baukosten für das Projekt werden mit rund 81 Millionen Mark veranschlagt. Im April 2002 soll der Justizkomplex an das Land- und Amtsgericht übergeben werden.
Modellfoto: Ministerium für Bauen und Wohnen NRW
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