RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Richtfest_fuer_einen_Internatsneubau_in_Meissen_7067.html

22.05.2000

Kleine Dörfer am Hang

Richtfest für einen Internatsneubau in Meißen


Im sächsischen Meißen wurde am 17. Mai 2000 das Richtfest für einen Neubau des Landesgymnasiums St. Afra gefeiert. Die Hamburger Architekten Friedrich & Partner hatten 1998 einen europaweit ausgeschriebenen Realisierungswettbewerb für sich entschieden.
Die städtebauliche Situation wird bestimmt durch den natürlichen Geländeunterschied zwischen dem am Domberg liegenden Internatsgelände St. Afra und der Stadt Meißen im Tal. Die Architekten sahen sich vor eine widersprüchliche Aufgabe gestellt: zum einen schien der Hang aus "emotionalen Gründen" eine zurückhaltende architektonische Intervention zu verlangen, zum andern erforderte die Nutzung als Internatsschule aber auch eine differenzierte Bebauung, die sowohl die Gemeinschaftsidee der Schule unterstützen als auch Rückzugsmöglichkeiten bieten sollte. Darüber hinaus sollten auch noch Großbauten, wie eine Turnhalle und eine Mensa behutsam in das Konzept integriert werden.
Durch den Abriss eines bestehenden Internatsbaus wurde zunächst der Blick von der Stadt auf das St. Afra-Gelände wieder frei gegeben. Um eine Identifikation der Schüler mit ihren Mittel- und Oberstufengruppen zu fördern, bildet jede Jahrgangsstufe eine erkennbare städtebauliche Einheit. Zusammen sollten sie quasi eine "Gruppierung kleiner Dörfer am Hang" bilden. Die Mentoren- und Wohngruppen befinden sich inmitten eines mittelalterlich anmutenden Netzes aus Gassen, Wegen und Plätzen zwischen den Jahrgangshäusern. Die Mentorenwohnungen sind zwar den Internatsbereichen zugeordnet, verfügen aber über private Wohnhöfe.
Sowohl die Doppelsporthalle als auch die Mensa wurden in den Hang eingebettet. Der Mensabereich wird über einen Gartenhof erschlossen, eine Cafeteria scheint als gläserner, lichtdurchfluteter Kubus über der Mensa zu schweben. Um dem Hang seine natürliche Dominanz zu belassen soll sich die Architektur bewusst zurück nehmen, die begrünte Dachterrasse wird zu einem Teil der Natur.

Ansichten der Häusergruppen und ein weiteres Modellfoto sind als Zoombilder hinterlegt (Quelle: Friedrich & Partner, Hamburg / Studio Leiska).


Kommentare:
Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

22.05.2000

Ergänzt und erweitert

Amtssitz der Bundesausführungsbehörde für Unfallversicherung in Wilhelmshaven eröffnet

19.05.2000

Mehrdeutige Lesweise

Entscheidung eines städtebaulichen Realisierungswettbewerbes in Berlin

>