Der Neubau der Landesvertretung Baden-Würtemberg werde rechtzeitig fertig und die geplanten Baukosten von 55 Millionen Mark würden eingehalten. So lauteten die wichtigsten Informationen, die der baden-württembergische Finanzminister Gerhard Stratthaus am 30. März 1999 beim Richtfest an der Tiergartenstraße im ehemaligen Diplomatenviertel in Berlin verkündete.
Das seit März 1998 im Bau befindliche Gebäude solle, so Stratthaus, „Schaufenster des Landes und eine Stätte der Begegnung sein, ein Ort, mit dem Besucher das Land Baden-Württemberg identifizieren können.“
Der 1997 in einem EU-offenen, anonymen Wettbewerb prämierte Entwurf des Berliner Architekten Dietrich Bangert sieht einen massiven, jedoch zur Tiergartenstraße hin trichterförmig eingeschnittenen Baukörper vor, dessen „lichtdurchflutete Gesellschaftsräume und gut funktionierenden Arbeitsebenen“ die „Grundausstattung für eine erfolgreiche Arbeit in Berlin“ sein sollen. In dem funktionalistischen Bau sind um einen dreigeschossigen, mit Tageslicht erhellten Empfangssaal herum Büro-, Verwaltungs- und Wohnräume angeordnet; im Erdgeschoß befinden sich Repräsentativräume und eine Weinstube; im Untergeschoß liegt ein Bierkeller.
Der Finanzminister wehrte sich indirekt noch einmal gegen die Vorwürfe der Opposition, die das Projekt im vergangenen Jahr als „überteurten Prachtbau“ verurteilt hatte. Stratthaus betonte, in dem entstehenden Neubau könnten die Interessen des Landes erfolgreich und selbstbewußt, jedoch ohne die Repräsentation zu übertreiben vertreten werden. Ursprünglich war die Bausumme mit 39 Millionen Mark kalkuliert und erst später deutlich nach oben korrigiert worden.
Modellfoto: Büro Bangert
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