Die Berlinische Galerie feiert am 18. Februar 2004 an ihrem neuen Standort in der Alten Jakobstraße in Berlin-Kreuzberg Richtfest.
Das ehemals als Glaslager genutzte Fabrikgebäude wird für das Landesmuseum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur umgebaut. Kaufpreis und Umbaukosten des Gebäudes betragen 18,7 Millionen Euro. Die Berlinische Galerie war früher im Martin-Gropius-Bau beheimatet und sammelt Berliner Kunst von 1870 bis heute.
Erstmals wurden jetzt auch die architektonischen Details des neuen Museums bekannt: Angeschlossen an die bestehende, elf Meter hohe Halle mit einer Grundfläche von 60 x 60 Metern ist ein acht Meter hoher Vorbau sowie ein viergeschossiges Bürogebäude (beide ebenfalls Bestand).
Die nüchterne Halle wird nach Plänen der DIBAG Industriebau AG ausgebaut. Diese Halle wird durch eine den Vorbau und das Bürogebäude verbindende Eingangshalle erschlossen. Vom Eingang aus sind Museumsshop, Veranstaltungssaal und Bibliothek zu erreichen.
Durch eine neu eingezogene Zwischendecke in der großen Halle wird der Ausstellungsbereich in zwei Ebenen gegliedert. Die Deckenhöhen der Säle wechseln zwischen 3,5 Meter (obere Ebene), sechs Meter (Erdgeschoss) und 10 Meter (gesamte Hallenhöhe).
Die obere Ebene ist von fest eingebauten Wänden frei, um mit flexiblen Stellwandsystemen eine vielfältige Raumgestaltung zu ermöglichen. Neben Aufzügen wird die obere Ebene durch eine zentrale Freitreppe erschlossen.
Ein 280 Quadratmeter großer Veranstaltungssaal mit 230 Plätzen kann als zusätzlicher Ausstellungsraum genutzt werden.
Im „Vorlegesaal“ kann sich der Besucher Archivalien zeigen lassen, die aufgrund ihrer Empfindlichkeit nur kurzzeitig ausgestellt werden können. Zugleich werden hier wechselnde Kabinettausstellungen zu sehen sein.
Auf der oberen Etage des Vorbaus befindet sich ein Studiensaal, der auch als Depot für Papier-Arbeiten dient. Als offenes Depot ist der Bereich auch für längere Recherchearbeiten zugänglich.
Das Bürogebäude ist von der zweiten Etage an zusätzlich über eine Brücke mit den Sammlungsräumen verbunden. Im ersten Stock wird der Verein Jugend im Museum das „Atelier Bunter Jakob“ eröffnen und Kunstkurse anbieten. Im Erdgeschoss ist ein Restaurant mit Außenterrasse vorgesehen.