In den Jahren 1899–1900 ließ sich die Reederei Woermann vom Architekten Martin Haller ihren Firmensitz in der Großen Reichenstraße errichten. Gestaltung und Name des prächtigen Gebäudes wiesen auf die kolonialen Handelsbeziehungen der Reeder hin. Noch heute ist der Komplex aus Vorder- und Hofhaus im Familienbesitz, doch wurden die Anlage im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört.
Nach der historisch getreuen Rekonstruktion ist der Hamburger Architekt Frank M. Esswein betraut, der aus den spärlichen Resten und dem umgebenden denkmalgeschützten Ensemble die alten Formen wiederherzustellen versucht. Beim Richtfest am 27. Februar 1998 war das Afrika-Haus noch weitestgehend hinter Baugerüsten versteckt. Mit der Fertigstellung soll sich das „Oktogon“ im Hinterhaus als Lichthof wieder über die gesamte Gebäudehöhe erstrecken. Die verwendeten Backsteine wurden nach alten Mustern nachgebrannt, gußeiserne Stützen freigelegt, zerstörte Gebäudeteile wurden mit neuen Materialien, aber immer in den alten Proportionen ergänzt.