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08.09.2008
Europalette statt Schlachthof
Richtfest für Supermarkt in Berlin
Seit der Wende gab es für das 50 Hektar große Schlachhofareal an der Berliner Eldenaer Straße viele ehrgeizige Visionen, z.B die Nutzung als Mediendorf für die gescheiterte Olympiabewerbung für 2000. Tatsächlich war das Areal zwischen Friedrichshain, Lichtenberg und Prenzlauer Berg lange Zeit Industriebrache. In den 90er Jahren wurden Neubaupläne für das neue Stadtquartier „Alter Schlachthof“ geschmiedet. Ca. 250.000 m² gewerbliche Nutzfläche und Wohnungen für 4.500 Bewohner sind seitdem geplant. Auf fünf einzelnen Baufeldern entstehen neue dreigeschossige Townhouses, außerdem werden weitere Hallen zu Reihenhäusern und Loftwohnungen umgebaut. „Dieses Stadtentwicklungsareal startete in Berliner Boomzeiten mit hochgesteckten Ansprüchen und ist mittlerweile in der harten Realität des banalen Gewerbebaus gelandet“, so das Architekturbüro RobertNeun, das auf dem Gelände ein Einkaufszentrum plant. Vergangenen Freitag fand das Richtfest für das „Frische Paradies Lindenberg“ statt.
Die Architekten beschreiben ihren Entwurf so: „Das Obergeschoss wird als Dach mit einer grob gefügten Holzfassade in Analogie zu einer überdimensionalen Europalette ausgebildet und überspannt das gesamte Erdgeschoss inkl. der An- und Auslieferungsbereiche. Das Erdgeschoss ist bestimmt durch die verschiedenen logistischen und kundenorientierten Anforderungen.
Die Raumstruktur erzeugt zwischen diesen verschiedenen Bereichen
eine maximale Transparenz. Es entstehen räumliche Querverbindungen, fließende Übergänge, der Kunde erhält Einblick in das üblicherweise abgetrennte Hinterland: Am Fischtresen den anliefernden Lkw beobachten, im Obst- und Gemüse-Kühlraum neben einem Kommissionierer einkaufen.“
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