Am 30. August 2006 wurde in Eisleben das Richtfest für die Sanierung und Ergänzung des Geburtshauses von Martin Luther gefeiert. Geplant wird der Neubau vom Berliner Büro Springer Architekten, das sich im Jahr 2004 mit seinem Vorschlag einer grundlegenden funktionalen Neuordnung des Ensembles in einem Verfahren gegen sechs weitere Büros durchgesetzt hatte. Bauherr ist die Stiftung Luthergedenkstätte.
Das Konzept sieht einen neuen Ausstellungsflügel vor, der das Geburtshaus aus dem 15. Jahrhundert mit der 1817 errichteten Luther-Armenschule verbindet. Auf dem Eckgrundstück der gegenüberliegenden Straßenseite wird ein Besucherzentrum gebaut. Der Entwurf fügt sich in seinen Dimensionen in den städtebaulichen Kontext ein, verwendet traditionellen Ziegel und für das von einer Gestaltungssatzung verlangte Satteldach vorgewittertes Zink. Den Innenraum versorgen akzentuiert gesetzte Wandschlitze mit Tageslicht.
Ab März 2007 wird auf einer Grundfläche von 800 Quadratmetern die Ausstellung „Von daher bin ich: Martin Luther und Eisleben“ gezeigt. Eisleben präsentiert sich mit diesem Bauprojekt bei der „Internationalen Bauausstellung“ (IBA) Saschen-Anhalt zum Thema Stadtumbau. Luthers Geburtshaus gehört ebenso wie die Lutherarmenfreischule und das Museum „Luther Sterbehaus“ seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO.