In München wird am 28. November 2005 Richtfest für das Neue Jüdische Zentrum gefeiert. Der Entwurf für den Neubau auf dem St.-Jakobs-Platz stammt von dem Saarbrücker Büro Wandel Hoefer Lorch, das bereits mit dem Neubau der Synagoge in Dresden Furore gemacht hat (BauNetz-Meldung vom 9. 11. 2001).
Knapp 60 Millionen Euro sind für den Bau vorgesehen, der an der Stelle der in der Reichsprogromnacht zerstörten Synagoge errichtet wird. Der Entwurf sieht für Synagoge, Museum und Gemeindezentrum drei getrennte Baukörper vor, die sich in ihren Dimensionen zwar in den kleinmaßstäblichen Kontext des Jakobsplatzes einfügen, durch ihre Schrägstellung auf dem Platz jedoch einen klaren, städtebaulichen Akzent setzen.
Der zentrale Baukörper der Hauptsynagoge besteht aus zwei aufeinander gestellten Gebäudekuben. Der Sockel des 28 Meter hohen Gebäudes soll den Salomon-Tempel in Jerusalem symbolisieren. Auf dem fensterlosen Natursteinsockel ruht ein großer Glasquader. Im Innern beleuchtet der Glaskubus den Gebetsraum und richtet den Blick der Besucher Richtung Himmel, wohingegen bei Nacht der Kubus Licht in die Stadt strahlt. Die Stahlkonstruktion des Oberlichts besteht aus Dreiecken, die an den Davidstern erinnern.
Das Jüdische Museum variiert das Thema des geschlossenen Steinblocks, doch steht dieser auf einem Glassockel, der mit einer Banderole aus Wörtern in hebräischen Lettern versehen ist und seine Funktion als offener Eingang und Teil des Jakobsplatzes darstellt.
Im Gemeinde- und Kulturzentrum sollen eine Bibliothek, Sporthalle, ein Kindergarten, eine Schule, die Verwaltung und zwei Cafés untergebracht werden. Entsprechend gestaltet sich dieser Bau weniger einfach als die beiden anderen und besteht aus einer Komposition mehrerer Gebäudeteile, die vier bis sechs Stockwerke hoch sind und sich um einen begrünten Innenhof gruppieren.
Weitere Informationen zum Bauvorhaben in München finden Sie in der News-Datenbank unter dem Suchbegriff „Sankt-Jakobs-Platz“.