Am 23. September 2005 wurde das Richtfest für den Neubau eines Seminar- und Hörsaalgebäudes der Universität Potsdam am Standort Babelsberg-Griebnitzsee gefeiert. Geplant und realisiert wird der 24-Millionen-Euro-Bau vom Büro Architekturcontor Schagemann Schulte (Potsdam). Das Büro hatte den Auftrag im Jahr 2000 im Rahmen eines VOF-Auswahlverfahrens des brandenburgischen Finanzministeriums erhalten.

Der 5.400 Quadratmeter große Neubau stellt die Erweiterung eines vorhandenen Hochschulgebäudes, des 1939 bis 1943 errichteten Präsidialgebäudes des Deutschen Roten Kreuzes (Architekten: Norbert Demmel und Emil Fahrenkamp) dar. Schagemann Schulte verstehen Ihren Entwurf als „kritische Antwort auf die Herrschaftsarchitektur“ des NS-Gebäudes.

Prägendes Motiv des Neubaus ist die 80 Meter lange zentrale Foyerachse, zu deren beiden Seiten sich die Seminarräume gruppiern. Eine Folge von Treppenläufen im Zentrum der Foyerachse und die Gliederung dieses Raumes durch freistehende Wandscheiben sollen die Längsausrichtung des Baus unterstützen. Altbau und Neubau bilden einen V-förmigen Innenhof und werden so baulich miteinander verklammert.

Das Haus verfügt über drei große und eine Reihe kleinerer Hörsäle. Das zentrale Auditorium bietet 800 Personen Platz, durch eine ausfahrbare Trennwand ist es in zwei Säle teilbar. Die Klimatisierung der Seminar und Hörsäle erfolgt über durch eine Hypocaustenanlage.
Während das Innere des Hauses von Sichtbetonoberflächen geprägt wird, wählten die Architekten für die äußere Hülle rot-violette Torfbrandziegel, die der Fassade eine lebhafte Erscheinung verleihen sollen.

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