In Bonn wurde am 26. Juni 2000 Richtfest für das neue Funkhaus der Deutschen Welle im so genannten Schürmann-Bau gefeiert. Das Büro Joachim Schürmann & Partner (Köln) hat die ursprünglich für den Deutschen Bundestag geplanten Gebäude für rund 100 Millionen Mark als Funkhaus umgebaut.
Das Kölner Büro hatte 1983 den Wettbewerb für die Erweiterungsbauten des Bundestages gewonnen. In die Schlagzeilen geraten war das Projekt, als die im Rohbau befindlichen Gebäude an der Kurt-Schumacher-Straße in Folge des Weihnachtshochwassers 1993 überflutet und stark beschädigt wurden. Bedingt durch den Umzug des Parlaments nach Berlin musste eine neue Nutzungsmöglichkeit gesucht werden. Im Juli 1997 fiel schließlich die endgültige Entscheidung für den Umbau zum Funkhaus für die Deutsche Welle, die aus ihrem asbestverseuchten Kölner Haus ausziehen musste. Staatssekretär Bodewig erklärte in seiner Festrede, der Bund halte Wort, er hinterlasse in Bonn keine Bauruinen und demonstriere, dass er die Bundesstadt nicht im Stich lassen werde.
Das Büro Schürmann & Partner hat 30.000 Quadratmeter Nutzfläche des Neubaus für die 1.500 Mitarbeiter der Deutsche Welle umgebaut. Davor war es allerdings zunächst notwendig, in knapp dreieinhalbjähriger Arbeit den beschädigten Rohbau für rund 150 Millionen Mark zu sanieren. Der Bau, der sich in seiner Höhe an einer angrenzenden Villenbebauung orientiert, war von Anfang an so flexibel geplant, dass er auch andere Nutzungen als die ursprünglich vorgesehene zuließ. Seine nach außen hin einfache lineare Struktur entfaltet sich im Innern zu einem komplexen und dabei durchlässigen Gefüge mit Plätzen, Brücken und Wegen.
Bis Ende 2001 soll das Funkhaus fertig gestellt sein.
Foto: Deutsche Welle, Köln
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