Mit dem Aufsetzen einer Krone aus Eiche und Kiefernholz wurde am 28. Januar 2002 das Richtfest für den Wiederaufbau des Fortuna-Portals in Potsdam gefeiert.
Das 300 Jahre alte Portal war der Haupteingang des von Wenzeslaus von Knobelsdorff erbauten Potsdamer Stadtschlosses. 1701 wurde das Fortuna-Portal von dem hugenottischen Baumeister Jean de Bodt errichtet und erinnert mit seiner Hohenzollernkrone auf der Kuppel an die Selbstkrönung von Kurfürst Wilhelm III. zum ersten Preußenkönig. Im Krieg wurden Portal und Schloss teilweise zerstört und 1959 auf Betreiben des SED-Zentralkomitees vollständig abgerissen.
Der 1999 beschlossene Wiederaufbau des Portals sollte den des Potsdamer Stadtschlosses einleiten (siehe BauNetz-Meldung vom 7.9.2000). Das Projekt erfreut sich in der Bevölkerung großer Beliebtheit, galt der ehemalige Schlossplatz doch als einer der schönsten Plätze Europas. So spendete allein der in Potsdam lebende Fernsehmoderator Günter Jauch mehrere Millionen Euro für den Wiederaufbau.
Im Gegensatz zur Bundeshauptstadt war man sich über die Rekonstruktion des historischen Vorbildes von Anfang an einig. Verschiedene Funktionen, darunter auch die Unterbringung des Brandenburgischen Landtags, waren für das Stadtschloss angedacht. Allerdings stellt sich nach einem Artikel des Tagesspiegels vom 27. Januar 2002 der Brandenburgische Bauminister Hartmut Meyer (SPD) nun gegen das Vorhaben. Die Potsdamer sollten sich von der Wunschvorstellung verabschieden, „dass dort ein Schloss gebaut wird“, hieß es in dem Artikel. Da das Land den Hauptteil der ca. 130 bis 150 Millionen Euro teuren Baukosten trägt, rät Meyer, private Investoren für ein „Palais Royal“ - ein modernes Gebäude mit historischen Versatzstücken - zu gewinnen.