Die Stuttgarter Staatsgalerie feierte am 19. Juni 2001 das Richtfest ihres Erweiterungsbaus in der Urbanstraße. Die 23 Millionen Mark teure Erweiterungsmaßnahme in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Bauten James Stirlings und Michael Wilfords wurde von dem Basler Architektenehepaar Wilfried und Katharina Steib entworfen.
Der Entwurf geht auf ein städtebauliches Gutachten vom November 1991 zurück und sieht einen schmalen Riegel entlang der Urbanstraße vor. In dem fünfgeschossigen Bau, der seit Juni 2000 im Hof hinter der Alten Staatsgalerie (Georg Gottlob von Barth, 1839-1843) entsteht, werden ab Herbst 2002 Bibliothek, Studiensaal, Büros, Restaurierungswerkstätten und Bestände der Graphischen Sammlung untergebracht sein.
Der Baukörper wird mit seinen vorwiegend geschlossenen, verputzten Fassaden als klares, einfach gestaltetes Volumen in Erscheinung treten. Die differenzierte, filigrane Ausbildung des Obergeschosses (Glas-Metall-Konstruktion) steht in absichtsvollem Kontrast zum gewichtigen Sockel. Insgesamt zeichnet sich der Entwurf durch Zurückhaltung und Disziplin in der Anwendung der gestalterischen Mittel aus.
Mit dem Umzug der Graphischen Sammlung in den Erweiterungsbau werden im Erdgeschoss der Alten Staatsgalerie Flächen frei, die nach ihrer Sanierung als Ausstellungsfläche genutzt werden können.
Auf der Ebene des Obergeschosses der Alten Staatsgalerie entsteht im Erweiterungsbau ein Ausstellungsgeschoss, das durch Glasbrücken mit dem Altbau verbunden wird. Neben zwei großen Oberlichträumen soll auf dieser Ebene ein 160 Quadratmeter großer Ausstellungsraum Platz finden, der speziell für die Präsentation von Kunst auf Papier gestaltet ist.
Abbildung: Staatsgalerie Stuttgart