Am 30. März 2007 wurde das Richtfest für den Neubau der Zentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach gefeiert. Das 72 Millionen Euro teure Projekt wird auf einer Hauptnutzfläche von 24.000 Quadratmeter die neue Zentrale des nationalen Wetterdienstes beherbergen. Geplant und realisiert wird der Komplex vom Büro Bremmer Lorenz Frielinghaus (BLFP, Friedberg). Das Gebäude soll im Sommer 2008 fertig gestellt werden.
Anlässlich der Grundsteinlegung (BauNetz-Meldung vom 23. März 2006) beschrieben die Architekten den Entwurf wie folgt: „Die Baumasse wurde in drei verschiedene Bauteile mit jeweils einer eigenen Charakteristik aufgeteilt, um eine Einbindung in den sensiblen Bestand des Westends zu gewährleisten.
In Nord-Süd-Richtung verlaufen die Büroriegel mit einer vornehmen, zurückhaltenden dunklen Bandfassade mit tiefen Fensterleibungen aus Aluminium. Diese Riegel nehmen die Büro- und Verwaltungsnutzungen auf. Im obersten Geschoss sind die zentrale Vorhersage und die Luftfahrtberatungszentrale organisiert.
An der Löwenstraße ist der erdverbundene, mit Naturstein bekleidete Sockelbaukörper, dessen Höfe sich nach Norden öffnen platziert. Dieser stellt in der Löwenstraße eine gegliederte, maßstäbliche Baumasse dar und vermittelt den Arbeitsplätzen der hier untergebrachten technischen Abteilungen an dieser Stelle trotz der Massivität der Bebauung Offenheit und einen Bezug zum umgebenden Stadtraum.“
Für den Neubau wurde der Vorgängerbau des DWD, ein bedeutender Bau der deutschen Nachkriegsmoderne, abgerissen (BauNetz-Meldung vom 29. April 2003). Der sachliche, schlichte Bau wurde im Jahre 1957 von dem damaligen Regierungsbaumeister und späteren Kasselaner Hochschullehrer Paulfriedrich Posenenske errichtet. Das Haus stand nicht unter Denkmalschutz und war nach Angaben des DWD für einen wirtschaftlichen Umbau nicht geeignet.
Architekt Michael Frielinghaus sagte, eine Erweiterung des „bestehenden, durchaus qualitätvollen Altbaus“ zu einem modernen, hoch installierten Büro- und Institutsbau sei alleine wegen der geringen Geschosshöhe, aber auch wegen der unzureichenden Gebäudebreiten schwierig bis unmöglich gewesen.
Posenenske wurde unter anderem für seinen modernen Wiederaufbau des Kasseler Schlosses Wilhelmshöhe bekannt und verstarb im Mai 2004 (Lesen Sie einen Nachruf in der (BauNetz-Meldung vom 6. Mai 2004).
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
5
noklima | 10.04.2007 09:09 UhrKlimawandel
Da läßt sich der DWD ein Gebäude hinstellen, welches schon auf den ersten Blick jedes Ökologische Konzept vermissen läßt (Kubatur und Grundrisse). Uns die Glühbirne verbieten wollen, selbst aber eine Energieschleuder unter den Himmel stellen. Das paßt aber zu der zunehmend undifferenzierten Panikmache in Sachen Klimawandel. Offensichtlich machen irgendwelche Politiker jetzt so schnell die Geldsäcke auf, daß man eilig was bauen muß bevor der Schwindel auffliegt. Da fehlt dann auch schon mal die Zeit für einen Wettbewerb, der mehr Qualität und Legitimation hätte als der Retrokamm aus Kleinkleckersdorf.