Am 5. Oktober 2001 wurde in Berlin-Charlottenburg das Richtfest für den Neubau der katholischen St.-Canisius-Kirche am Lietzensee gefeiert. Das Gotteshaus, das an die Stelle eines 1995 abgebrannten Fünfziger-Jahre-Baus tritt, wurde von dem jungen Berliner Architekturbüro Büttner Neumann Braun geplant. Die Architekten hatten bei einem Realisierungswettbewerb 1996 den dritten Preis erhalten. In einem jahrelangen Diskussionsprozess waren nacheinander die Entwürfe sowohl des Wettbewerbsgewinners Jörn-Peter Schmidt-Thomsen als auch des zweitplatzierten Architekten Edgar Wisniewski verworfen worden.

Das Richtfest war einer Atmosphäre des Konsens' getragen. Eine Verteterin der Kirchengemeinde berichtete, wie sich ihre anfangs skeptische Haltung zum Sichtbeton im Laufe der Zeit hin zur Zustimmung gewandelt habe. Die Architekten gaben an, mit der Ausführungsqualität des Rohbaus zufrieden zu sein.
Der Hauptbaukörper der Kirche, ein quer auf dem Grundstück liegender, längsrechteckiger Körper von 22 Metern Höhe, ist fertig gestellt. Er enthält den eigentlichen Kirchenraum, Räume für die Gemeindearbeit mit Dachgarten sowie einen großen, „Offenen Raum“, der zwar überdacht ist, aber seitlich nicht geschlossen wird. Noch nicht realisiert ist der Glockenturm, der nahe der Witzlebenstraße errichtet werden wird, und das Gemeindehaus ebenfalls an der Witzlebenstraße, für den erst noch ein Altbau aus den sechziger Jahren abgerissen werden muss. Außerdem wird zur Zeit ein künstlerisches Gutachterverfahren durchgeführt, bei dem Entwürfe für die künstlerische Ausstattung der Kirche gefunden werden sollen.

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Ein Grundriß ist als Zoom-Bild hinterlegt (Quelle: Büttner Neumann Braun/Barry Hyman)

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