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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Richtfest_fuer_Bundesarchiv_in_Berlin_643829.html

22.09.2008

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Neuen Geist einhauchen

Richtfest für Bundesarchiv in Berlin


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Erst Reichskadettenanstalt, dann „Leibstandarte SS Adolf Hitler“, und von 1945 bis 1994 „Andrew Barracks“: Das Gelände an der Finckensteinallee in Berlin-Lichterfelde blickt auf eine durch und durch militärische Geschichte zurück. Nun soll es als „Ernst-Posner-Bau“ des Bundesarchivs friedlichen Zwecken dienen. Dazu errichtet der Architekt Stephan Braunfels ein zentrales Magazingebäude, für das am heutigen 22. September 2008 das Richtfest gefeiert wurde (siehe auch BauNetz-Meldung zur Planvorstellung vom 20. April 2004). Die denkmalgeschützten Bestandsgebäude von 1938 saniert der Berliner Architekt Rainer Schlenkhoff.

Stephan Braunfels erläutert seinen Entwurf: „Das Bundesarchiv plant seinen neuen Hauptstandort mit einem kombinierten Haupteingangs- und Magazingebäude mit Kino und Vortragssaal zu erweitern. Da die meisten Gebäude der Kadettenanstalt im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, die für die Leibstandarte SS Adolf Hitler errichteten Gebäude aber weitgehend erhalten blieben, kommt dem Neubau die wichtige Aufgabe zu, der Gesamtanlage des Bundesarchivs einen neuen Geist einzuhauchen.

Der gläserne, transparente neue Haupteingang soll sich nicht nur frei auf die weite Parkanlage öffnen, sondern auch die bestehenden Altbauten über einen offenen Innenhof funktional sinnvoll miteinander verbinden. Der Werkstoff Glas steht für den Anspruch, dass ein Archiv in einem demokratischen Staat und damit das Bundesarchiv im Besonderen Transparenz schafft. Somit ist das Bundesarchiv das Fenster zu Bundesregierung und Verwaltung, indem es politische oder administrative Entscheidungsprozesse transparent macht.“

Der Neubau des Magazingebäudes soll 23,4 Millionen Euro kosten und bis bis März 2009 fertig gestellt sein. Die Gesamtmaßnahme einschließlich der Sanierung der Bestandsgebäude soll 42,45 Millionen Euro kosten und bis Oktober 2011 abgeschlossen sein.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

hmmmm | 30.09.2008 13:24 Uhr

@ Niels Vagt

ich wuerde nicht sagen: "die Wiederauferstehung der bösen Architekturfratze des Nationalsozialismus" ... sondern "die totale Ignoranz gegenueber der bösen Architekturfratze des Nationalsozialismus"

5

Niels Vagt | 24.09.2008 22:19 Uhr

@hmmm: auf Achse

Liebe(r) hmmm,
erst sind es nur Achs"bezüge", dann sind schon Achsen, und auch noch gleich faschistische dazu. Weder im Artikel, noch in den Bildern ist irgendeine Achse zu sehen. Wenn allerdings die Idee, ein neues Gebäude rechteckig und rechtwinklig im Bestand zu bauen, faschistisch ist, dann haben wir hier wirklich die Wiederauferstehung der bösen Architekturfratze des Nationalsozialismus.


4

hmmmm | 23.09.2008 21:34 Uhr

@ZHarchitekt

... es tut mir leid, aber faschistische Achsen sind immer schlecht ... und ein Gebaeude unabhaengig seiner politischen Vergangenheit und der politischen Gesinnung seines Architekten und der Menschen die es unter Zwangsarbeit errichtet haben zu betrachten und dann auch noch zu dem Schluss zu kommen das eine 'sensible' Vervollstaendigung angemessen ist ... dann kommt es mir erst recht hoch.

3

ZHarchitekt | 23.09.2008 16:04 Uhr

...

Ein perfekter Entwurf der Funktionalität, städtebauliche Sensibilität und "moderne" Architektursprache zu einem perfekten Ensemble vereinigt.

@kinschel: Bei den Renderings muss ich dir Recht geben - da gibt es bessere und stimmungsvollere Beispiele!
@hmmm: Warum sind Achsen immer schlecht? Vielleicht muss man die Gebäude auch mal unabhängig ihrer politischen Vergangenheit betrachten können!

2

hmmmm | 23.09.2008 08:20 Uhr

I don't know...

... wir reden immer von Kontext und verantwortungsvollem Umgang mit dem Bestand, Sensiblitaet, blah ... aber wenn Achsenbezuege von Nazi-Architektur zementiert werden, faschistoide Essembles vervollstaendigt werden, Material zitiert wird, um sich 'anzupassen', bin ich mit nicht mehr sicher, wie sensibel und verantwortungsvoll hier gehandelt wurde ... manchmal scheint mir im Kontrast mehr Kontext spuehrbar als im einschleimen ...

1

Kinschel | 22.09.2008 16:23 Uhr

Renderings sind so wunderbar!

Ob Mies wohl mit den Stützen der Halle einverstanden gewesen wäre?
Ab und zu wünsche ich mir die guten alten Zeichnungen wieder.... und keine Renderings....

 
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