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17.04.2000
Auszeichnung in XXL
Rem Koolhaas erhält den Pritzker-Preis 2000
Als erster niederländischer Architekt wird Rem Koolhaas in diesem Jahr mit dem Pritzker-Preis, dem „Nobelpreis der Architektur“, ausgezeichnet. Wie die Hyatt-Foundation am 17. April 2000 bekannt gab, werden Koolhaas in Anerkennung seines architektonischen und architekturtheoretischen Werkes am 29. Mai 2000 im „Archaelogical Park“ in Jerusalem die begehrte bronzene Medaille und das dazugehörige Preisgeld in Höhe von 100.000 Dollar überreicht.
Der 1944 in Rotterdam geborene Koolhaas sei einer der begabtesten Architekten unserer Zeit, befand die Jury unter Vorsitz von J. Carter Brown. Er sei Visionär und „Macher“, Philosoph und Pragmatiker, Theoretiker und Prophet zugleich, außerdem Wegbereiter der Generation der „jungen Wilden“ unter den niederländischen Architekten.
1975 gründete Koolhaas in London gemeinsam mit Madelon Vriesendorp, Elia und Zoe Zenghelis das „Office for Metropolitan Architecture“ (OMA). Zu den bedeutendsten gebauten Werken gehören die Kunsthalle in Rotterdam (1992), der „Grand Palais“ in Euralille (1994), das „Educatorium“ der Universität Utrecht (1997) oder das „Maison à Bordeaux“ (1998). In Berlin soll noch in diesem Herbst mit dem Bau der Niederländischen Botschaft nach Koolhaas` Plänen begonnen werden. Ebenso richtungsweisend wie seinen Bauten seien aber die Schriften des Architekten, urteilte das Preisgericht. Mit „Delirious New York“, dem 1978 veröffentlichten „retroaktiven Manifest für Manhattan“, wurde Koolhaas zu einem der meistdiskutierten Architekten, noch bevor er ein Haus gebaut hatte. Das in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Grafiker Bruce Mau entstandene Buch „S, M, L, XL“ hat ebenfalls schon längst Kult-Status: Das Time-Magazine bezeichnete es als das ultimative „coffee-table book“ für die Generation, die irgendwo zwischen MTV und Jacques Derrida groß geworden sei.
Ein Foto des Grand Palais in Lille und eine Simulation des Projektes für die Niederländische Botschaft in Berlin sind als weitere Zoom-Bilder hinterlegt (Quelle: Hyatt Foundation, Sanne Peper Fotografie, Hectic, OMA)
Ausführliche Informationen finden Sie im Webauftritt der Hyatt Foundation unter der Adresse http://www.pritzkerprize.com.
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