In München gibt es Ärger um die Folgebeauftragung einiger Preisträger des großen Wettbewerbs „Zentrale Bahnflächen“, der im April dieses Jahres entschieden wurde. Dies meldet die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 15. Mai 1998.
Bei diesem bedeutenden städtebaulichen und landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb war in der Auslobung versprochen worden, daß alle prämierten Architekturbüros mit einer Vertiefung für Teilbereiche des Areals beauftragt werden sollen. Tatsächlich wurde jedoch nur der erste Preis (Raupach und Schurk mit Hubert Wendler, München, siehe Bild), der zweite und der vierte Preis sowie einer der drei Ankäufe berücksichtigt. Der dritte Preisträger, die Arbeitsgemeinschaft des Pariser Büros Finn Geipel und Nicolas Michelin mit AUC, wurde ebenso wie die Verfasser der weiteren beiden Ankäufe übergangen. Da dies im klaren Widerspruch zur Auslobung stehe, drohen die benachteiligten Architekten mit einer Klage.
Das Münchner Planungsamt hält den Vorgang für ein Versehen der Jury und regt an, die betroffenen Büros nachträglich ebenfalls zu beauftragen. Diesem Vorschlag haben Jury und die Deutsche Bahn AG als Auslober bislang aber noch nicht zugestimmt, so der Pressebericht.
Beobachter der Münchner Szene mutmaßten gegenüber der BauNetz-Redaktion, die Nichtberücksichtigung sei bewußt erfolgt, um auswärtige Architekten von den Planungen an diesem innerstädtischen Filetgrundstück fernzuhalten.
Ergebnis des Wettbewerbs in der BauNetz-Wettbewerbschronik
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