Der Rat der Stadt Braunschweig hat am Dienstag, 8. Juli 2003 mit 27 zu 26 Stimmen für den Bau eines Shopping-Centers des Entwicklers ECE im Braunschweiger Schlosspark gestimmt. Wichtigster Bestandteil des „Schloss-Arkaden“ getauften Bauvorhabens ist der Wiederaufbau von drei Seiten des 1960 abgerissenen Braunschweiger Schlosses. Der Wiederaufbau der Schlossfassaden ist eine der Bedingungen, die der Rat der Stadt an seine Pro-ECE-Entscheidung knüpft. Ein zur Zeit laufendes Bürgerbegehren gegen den Bau wurde ignoriert.
Die Entscheidung erging nach fünfstündiger Debatte mit den Stimmen der CDU und der FDP. Die SPD, die Grünen und die PDS haben gegen die Schloss-Replik gestimmt. 1960 war der Beschluss für den Abriss des kriegsbeschädigten Schlosses ebenfalls mit nur einer Stimme Mehrheit gefallen.
Nach der Entscheidung des Stadtrates wird die städtische Bauverwaltung mit der Bauleitplanung für das stadteigene Grundstück beginnen und einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufstellen. Der Entwickler ECE rechnet mit einem Baubeginn im Jahre 2004 und einer Fertigstellung bis 2006. Geplant ist ein Bauvolumen von 200 Millionen Euro; es sollen 900 bis 1.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Näheres zu den Schloss-Planungen in der BauNetz-Meldung vom 18. März 2003. Ungeschönte Computersimulationen von der Masse der geplanten Baukörper hat der Braunschweiger Architekt Jörg Tarrach auf seine Website gestellt; siehe BauNetz-Meldung vom 2. April 2003.