Der Architekt Raimund Abraham ist am 9. März 2005 mit dem „Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien“ ausgezeichnet worden. Die Stadt würdigte Abraham damit als Visionär des Bauens und für sein gesellschaftspolitisches Engagement.
„Von einem, der auszog, um anderen das Fürchten zu lehren“, betitelte Wolf Prix von Coop Himmelb(l)au seine Laudatio Abrahams, der „ein Besessener der Architektur“ sei. „Seine Architektur ist Gewinn, ist Architektur von dauerhafter Zukunft“.
Abraham sagte in seinen Dankesworten, er nehme die Auszeichnung mit Stolz an. Seine Jahre in Wien seien die einflussreichsten seines Lebens gewesen.
Abraham, geboren 1933 in Lienz, studierte in Graz Architektur und ging 1964 in die USA. Seit 1971 ist er Professor an der Cooper Union und am Pratt Institute in New York. Als Gastprofessor war er an den Universitäten von Yale, Harvard und Graz tätig. Ausstellungen seiner Arbeiten wurden im Museum of Modern Art in New York, Centre Pompidou in Paris und DAM Frankfurt gezeigt.
Abraham baute vor seiner Übersiedlung in die USA moderne Einfamilienhäuser mit skulpturalem Charakter. In den USA entwarf er Billighäuser in Providence/Rhode Island (1969), ein Tagesheim für Kinder (1969), die Rainbow Plaza in Niagara Falls (1977) und die Anthology Film Archives (New York, 1989).
Zur Internationalen Bauausstellung in Berlin trug er ein Wohn- und Geschäftshaus (1987) bei. 1991 baute er die Siedlung Traviatagasse in Wien, 1993 ein Bürohaus in Graz, und 2002 realisierte er das Österreichische Kulturforum in New York (siehe BauNetz-Meldung zur Eröffnung).