Die Überarbeitung der Londoner City geht vehement voran: In die bauliche Neuentwicklung Croydons sollen bis 2020 etwa 20 Milliarden Britische Pfund fließen. Vor allem Hochhäuser sollen nach dem Willen britischer Architekten und Entwickler die Skyline neu definieren. Anfang März stellten wir bereits ein Projekt von Make Architects für 500 Millionen Britische Pfund vor (siehe BauNetz-Meldung vom 6. März 2008).
Ein neues Großprojekt hat nun die behördliche Planungsgenehmigung erhalten: Für das Londoner Büro Rolfe Judd Architects bedeutet das den Startschuss für ein 140 Millionen Pfund teures Wohnungsbauprojekt. 739 Apartments verteilen sich auf einen 44-geschossigen Turm nebst Hofgebäuden in bester Londoner Hightech-Manier, die einen neuen öffentlichen Platz definieren.
Die Architekten verstehen das Projekt als Eingangstor zum erneuerten Bezirk, und so haben sie sich bemüht, die – wahrscheinliche – historische Bedeutung des Namens Croydon im Entwurf abzubilden. Die Römer sollen den Krokus nach Britannien gebracht und im Tal angepflanzt haben, woraus sich der Name Croydon herleiten soll. Deshalb wird die Stahl-Glasfassade des Hochhauses eine Matrix aufweisen, die das Purpur der Blütenblätter des Safran-Krokus und damit als Landmarke die lange Geschichte Croydons widerspiegeln soll.
Vom einstigen „Krokustal“ sieht man in Croydon heute nicht mehr viel; aber die heute noch fehlenden Bezüge zu „Krokus“ und „Tal“ sollen wohl die vielen neuen Hochhäuser herstellen, die hier bis 2020 wie von Zauberhand aus dem Boden sprießen werden. Hokus, Pokus, Krokus!
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
1
Mercuri | 20.06.2008 15:15 UhrLondon?
Hat London es nötig, sich alberne bunte HH ins Zentrum zu stellen? Hat London jetzt einen Minderwertigkeitskomplex?
London hat - wenn auch hässliche - Hochhäuser genug.
Wenn HH Macht symbolisieren sollen - dann liegt diese heute eindeutig in Asien, oder Dubai!
Aber symbolisieren sie die wirkliche Macht? Oder versuchen sie nur fehlende Macht oder Unsicherheit der Länder zu kompensieren?
Es erschreckt nur wenn die Weltstadt schlechthin London irgendwann zum verwechseln ähnlich aussieht wie Shanghai, Tokio, Kua Lumpur, Philadelphia etc...
Das kann vor allem nicht das Ziel Europas sein. Oder muss Europa plötzlich etwas kompensieren, und hat Panik nicht mitzukommen (Beispiele: Moskau, London-City, La Defense, Madrid etc., München Nord, Hamburg Hafencity). Man kann schlimmes ahnen.