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29.07.2005
Islamischer Flügel
Projekt für Pariser Louvre vorgestellt
Wie die New York Times in ihrer Ausgabe vom 28. Juli 2005 berichtet, wird der Pariser Louvre einen neuen Flügel für islamische Kunst erhalten. Architekten des Entwurfs für den Anbau sind Mario Bellini (Mailand) und Rudy Ricciotti (Marseille).
In dem mit 55 Millionen Dollar kalkulierten Neubau, der im Hof des Louvre errichtet werden soll, wird künftig die Sammlung islamischer Kunst des Museums ausgestellt werden. Paris möchte mit der Baumaßnahme nicht nur funktionalen Engpässen und Platzproblemen der Sammlung begegnen, sondern explizit ein Zeichen der (Wieder-)Annäherung zwischen westlicher und islamischer Welt setzen. Den Vorschlag eines eigenen Erweiterungsbaus des Louvre für islamische Kunst machte Staatschef Chirac bereits vor drei Jahren.
Der Entwurf für den Flügel sieht die nahezu komplette Überdachung des Hofs mit einer als topografische Landschaft geformten Konstruktion vor. Darunter werden in zwei Geschossen die zum Teil sehr lichtempfindlichen Exponate gezeigt.
In Saudi-Arabien wurde das Vorhaben bereits positiv aufgenommen: Am 27. Juli 2005 unterzeichnete der saudische Prinz Walid bin Talal eine Spendenerklärung über 16,5 Millionen Euro für den Bau des islamischen Flügels. Dieser werde die „wahre Bedeutung des Islams als Religion von Humanität, Vergebung und Akzeptanz anderer Kulturen” verstehen helfen, so der Prinz.
Prinz Walid ist in Frankreich ansonsten weniger als Kunstmäzen denn als Geschäftsmann bekannt: Am Freizeitpark EuroDisney hält er 17 Prozent der Anteile.
Auch die Briten wollen ihre Beziehungen zur islamischen Welt kräftigen: Das kürzlich neu eröffnete Victoria and Albert Museum in London will im Jahr 2006 ebenfalls eine neue Galerie für seine islamische Sammlung einrichten.
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