Am 16. Juli 2004 wird der neue "Jay-Pritzker-Pavilion" in Chicago eingeweiht. Er wurde von Frank Gehry aus Santa Monica entworfen. Die Freilichtbühne für Musikfestivals besteht aus einer Bühne und einem Spalier aus Röhren, an dem Lautsprcher hängen. Es überwölbt einen zwei Hektar großen Rasen am Lake Michigan, auf dem 7.000 Personen Platz finden. Zusätzlich gibt es 4.000 feste Sitze. Die 50 Millionen US-Dollar teure Bühne ist das Herzstück von Chicagos neuem "Millennium-Park" auf einem alten Eisenbahngelände im Zentrum der Stadt.
Die Bühne selbst ist groß genug für ein komplettes Symphonie-Orchester und wird von einem 40 Meter hohen Rahmen aus rostfreiem Stahl umgeben. Die skulpturale Bühnenüberdachung hat 16 Meter hohe Stahl-Glas-Türen.
Der Pavilon wurde nach dem Ehemann von Cindy Pritzker aus Chicago benannt, deren Familienstiftung 15 Millionen US-Dollar für den Neubau stiftete. Eine neue Brücke verbindet den Pavilion mit dem benachbarten Grant Park. Gehry hatte den Auftrag zunächst abgelehnt, weil ihm der zeitliche Rahmen zu eng war und sein erster, an Mies van der Rohe orientierter Entwurf abgelehnt wurde, weil Pritzker einen "überschwänglicheren, extravaganteren Entwurf wie in Bilbao und Los Angeles" verlangt hatte. Da die Familie Pritzer hinter der Auftragserteilung steht, deren Stiftung Gehry 1989 den Pritzker-Preis verliehen hatte, akzeptiert er den Auftrag schließlich.
Das Spalier rahmt den Blick auf die Chicagoer Skyline entlang der Michigan Avenue im Westen. Da im Osten der Geländes mit dem Columbus Drive eine weitere laute Straße liegt, soll eine neu gebaute Brücke als Schalldämpfer wirken. Sie wurde ebenfalls von Gehry entworfen.