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03.04.2001
Libeskind als Bühnenbildner
Premiere von „Tristan und Isolde“ in Saarbrücken
Am 1. April 2001 hatte Daniel Libeskind bei der Premiere der Wagner-Oper „Tristan und Isolde“ in Saarbrücken sein Debüt als Bühnen- und Kostümbildner. Überraschend kühl „hinterlegte“ der Stararchitekt die Szenerie mit drei reliefartigen Bildern - ästhetisch geformt aus weißen, hoch aufragenden, geometrischen Skulpturen. Während einige Elemente im ersten Aufzug sich noch scheinbar zusammenhanglos gegenüberstehen und Durchblicke in die Tiefe der Bühne frei geben, bilden mehrere im zweiten Aufzug eine schräg stehende Wand. Im dritten Akt verengen sie sich zu einem bedrängend undurchlässigen (später aber doch ein wenig inkonsequent zu Auftrittszwecken geöffneten) Halbrund, das den dramatischen Liebestod umschließt.
In einen wirklichen Dialog mit Musik und Darstellern will die eigenständige Raumkomposition nicht treten; sie wirkt wie ein losgelöster Kommentar zur komplexen Handlung der Oper, der sich mit der zwingenden und eindrücklichen Emotionalität der bisher von Libeskind gebauten Räume kaum messen kann. Selbst beim musikalisch unbedarftesten Architekturfreund wird wohl am Ende der ansonsten lohnenswerten Aufführung die gesangliche Leistung der Isolde einen stärkeren Eindruck hinterlassen haben als das mit Spannung erwartete Bühnenbild.
Foto: Bettina Stöß, Saarbrücken
Die nächsten Aufführungen finden am 8., 13. und 21. April sowie am 5. Mai 2001 statt; weitere Informationen sind im Webauftritt des http://www.theater-saarbruecken.de Saarländischen Staatstheaters abrufbar.
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